Olympische Spiele für Studierende – und das in Deutschland. Die FISU World University Games finden vom 16. Juli bis zum 27. Juli 2025 in der Region Rhein-Ruhr statt. Mit dabei sind fünf Studierende der Hochschule Ansbach – unter anderen die Nürnbergerin Supharada Anya Kisskalt. Sie studiert internationales Management und tritt im Taekwondo für Deutschland an.
Frage: Anya, du durftest ja die Flagge tragen bei der Eröffnungsfeier in der Arena in Duisburg. Wie war das für dich, vor 20.000 Menschen da einzulaufen?
Kisskalt: War auf jeden Fall ein riesengroßes Erlebnis. Ich habe damit nicht gerechnet, dass ich das machen durfte. Es war mega schön, es war eine große Ehre. Es war ein sehr schönes Gefühl und hat mir auf jeden Fall sehr viel Freude gebracht.
Frage: Welche Eindrücke hast du von der Eröffnungsfeier mitgenommen und ganz auch allgemein von den FISU Games bisher?
Kisskalt: Die Eröffnungsfeier war super schön gestaltet. In China war sie ebenfalls damals schon groß und schön, aber hier in Deutschland habe ich mich schon wohler gefühlt. Es war viel wärmer und ich habe viel mehr, wie soll ich das sagen, es genießen können, vielleicht weil es hier war. Und auf jeden Fall die ganze Musik, die Live-Musik und die ganzen Athleten, die Zuschauer, die da waren, es war einfach alles super schön.
Frage: Taekwondo ist ja eine relative Nischen-Sportart, kann man sagen. Was macht für dich den Reiz von Taekwondo aus?
Kisskalt:Sachen, verschiedene Sachen, die man im Taekwondo braucht, wie zum Beispiel nicht nur Geschwindigkeit, sondern Kraft, Konzentration, Disziplin und schlussendlich dann halt mein Traum. Also Taekwondo ist immer noch eine Sportart, die zu den Olympischen Spielen gehört. Und auch wenn es eine olympische Sportart ist, will ich auf jeden Fall wie der Athlet auch zu den Olympischen Spielen.
Frage: Olympische Spiele sind dein großes Ziel. Wie meisterst du denn den Spagat aus Studium und Leistungssport?
Kisskalt: Ich muss sagen, ich habe da ziemlich Glück, weil ich an der Hochschule in Ansbach studieren darf. Es ist für Spitzensportler geeignet und sie unterstützen uns sehr, indem wir unsere Kurse frei oder selbstständig wählen können, wann wir sie schreiben wollen und ebenso wie Online-Kurse. Das heißt, wir müssen nicht täglich zur Hochschule fahren und dort von acht bis vier sitzen, sondern haben die Möglichkeit, frühs und abends oder nachmittags zu trainieren.
Frage: Das heißt, du bist dann gar nicht so oft am Campus?
Kisskalt: Ja genau, also ich bin, es gibt Kurse die in Präsenz stattfinden und da muss ich zur Hochschule fahren, aber hauptsächlich zu den Prüfungen.
Frage: Du hast bei den Europaspielen 2023 in Krakau und bei den FISU Games 2023 in Chengdu jeweils die Bronzemedaille gewonnen, also in deiner Gewichtsklasse bis 49 Kilogramm. Was möchtest du dieses Jahr bei den FISU-Games erreichen?
Kisskalt: Ja, da ich damals schon in Chengdu Bronze geholt habe, möchte ich auf jeden Fall bei meinen zweiten FISU-Games eine schönere Medaille mit nach Hause nehmen. Am besten natürlich Gold und weil es schon bei uns zu Hause ist, wäre es noch viel schöner. Taekwondo ist jetzt in Deutschland gerade ziemlich in einem hohen Level, was international also Athletinnen betrifft, die hier am Start sind. Deswegen ist es ein bisschen schwieriger als in Chengdu damals, würde ich sagen.Aber trotzdem würde ich sagen, ist es möglich, auf jeden Fall ganz oben zu stehen.
Frage: Du bist ja nicht nur im Sport eine Medaillensammlerin, sondern du hast auch noch in einem anderen Bereich eine Medaille gewonnen, kann man mal so sagen, und zwar in einem Schönheitswettbewerb. Wie kam es denn dazu?
Kisskalt: Das war ziemlich spontan und auch ganz unbewusst eigentlich. Also ich wurde auf Social Media, wo ich aktiv bin, angesprochen bzw. angeschrieben, ob ich da Lust hätte, weil es bei uns in Nürnberg war.
Und da ich ja im Sportbereich so ziemlich Leistung habe, haben sie mich da eingeladen und da habe ich gesagt, warum nicht mal so aus Spaß an sowas teilnehmen. Und dass ich dann auch Vize wurde, hätte ich auch damit nicht gerechnet. Und das war so ein kleiner Fun Fact.
Frage: Ich habe im Vorfeld noch eine Sache über dich gelesen und zwar liebst du Kuchen. Und du kannst davon sehr viel essen, was ich so gelesen habe. Welche Art von Kuchen liebst du denn über alles?
Kisskalt: Kuchen könnte ich immer essen. Ob es zum Frühstück, zum Mittag, zum Abend, vor dem Essen, nach dem Essen, zum Snacken. Am besten immer so irgendwie so Käsekuchen mit Schoko drüber. Das ist ja ganz beliebt und ich liebe es total. Aber jede verschiedene Art von Kuchen, also ob es Red Velvet ist oder Limette oder Schoko, also Erdbeer, alles.
Frage: Und ich denke, da hast du wahrscheinlich auch schon während der FISU-Games ein paar Kuchen gegessen, oder?
Kisskalt: Ja, auf jeden Fall. Also ob es hier in der Halle ist oder ob es draußen ist, Kuchen war schon drin.
Frage: Die FISU-Games sind ja quasi so ein Riesen-Multisport-Event, also so eine Art kleine Olympische Spiele. Hast du auch jetzt die Möglichkeit, mal gehabt, andere Sportarten anzuschauen?
Kisskalt:Ja, also das ist so unglaublich toll, dass wir überhaupt hier die Möglichkeit haben, andere Sportarten anzuschauen. Und ich war schon beim Basketball gestern Abend, da hat Deutschland gegen die USA gespielt. Super spannendes Spiel. Oder Fechten hier direkt neben uns im Taekwondo, so wie Tischtennis, rhythmische Sportgymnastik. Also wir haben einige Sportarten hier in der Nähe, die wir anschauen können. Und das ist eine super mega Erfahrung.