Sie werden nicht nur Schulhöfen gedealt: Sammelkarten – eine Faszination, für die manche sogar ein Vermögen ausgeben. Christian konnte das zu seinem Vorteil nutzen. Wie er mit Sammelkarten Geld verdient hat, hat unser Autor Kirein im Interview herausgefunden.
Kirein: Wie bist du denn zu Yu-Gi-Oh! und so gekommen?
Christian: Es geht bis zu meiner Grundschulzeit zurück, weil… Ich war der erste so – ich glaub, man würde heutzutage sagen so „Trendsetter“, weil kurz darauf hat dann halt der andere mal welche mitgebracht und der hat welche mitgebracht und dann hat man angefangen, zu spielen.
Kirein: Wie bist du dann darauf gekommen, zu verkaufen?
Christian: Ja, irgendwann hat man halt dann doch recht schnell gemerkt: Yu-Gi-Oh!, also allgemein Sammelkarten, ist ein teures Hobby. Da hat man sich halt dann schon mal durchgeguckt und gesehen so: Oh, ich hab da schon ein paar Karten, die sich gut verkaufen lassen! Ich glaub, es müsste Ebay gewesen sein, wo ich dann angefangen hab, zu verkaufen, wo ich aber schnell gemerkt hab: Ebay ist so nicht wirklich das Wahre!
Kirein: Du hast dann so ne neue Website gefunden, die nochmal besser ist als Ebay. Welche is’n?
Christian: Cardmarket dot com müsste es sein. Da kann man relativ schnell, einfach und unkompliziert kann man des da machen.
Kirein: Wenn das doch so einfach ging jetzt, warum hast du dann aufgehört?
Christian: Bis 2023 hab ich verkauft und ich bin dann halt krank geworden, hatte das nicht mehr aufm Schirm und nach nem Monat Genesung hab ich dann wieder reingeschaut und dann gab’s einige Bestellungen, die schon fast‘n Monat alt waren. Und dementsprechend haben sich die Leute, wo bestellt haben, bei mir beschwert. Und das wurde natürlich das – äh, den Verwaltungsbereich gegeben und die haben mir halt dann gesagt: „So, nicht cool! Du kriegst jetzt erstmal eine Beurlaubung.“ Und nach der Beurlaubung kannst du dann wieder beantragen, dass der Urlaub aufgehoben wird. Aber dann, wo ich dann mich trotzdem im Nachhinein entschuldigt hab, wurde es dann trotzdem sehr schnell persönlich und das hat einen dann schon ein bisschen verletzt.
Kirein: Du hast gemeint: „Bestellungen“. Dann nur Karten, die du vorher reingetan hast oder hast du generell irgendwie gesehen: „Oh, Karte wird häufig bestellt“ und dann gezielt eingekauft?
Christian: Das ist wie so ein typischer Markt, kann man sagen. Wie so’n Mittelaltermarkt, wo der Händler einfach hinkommt und seine Ware präsentiert und das biete ich halt an. Aber nie wurde so gesagt auf Vorrat gekauft, damit der Fluss da weiterläuft. Oder fast nie, außer wenn man durch Markt – , also Marktforschung kann man das nennen, es gemerkt hat so: „Oh, die Karte könnte, könnte richtig gut laufen, dementsprechend kauf ich sie vorher ein.
Kirein: Was war denn so das Teuerste, was du verkauft hast?
Christian: Es war tatsächlich eine Karte von einem Freund, weil er gefragt hat: „Hey, du kennst dich ja da aus und ich will nicht über’n Tisch gezogen werden.“ Des war ‘ne sehr schöne Rarität und äh, er hat mir damals ein Elementarheld Air Neos gegeben, hat gesagt: „Hier guck mal“, die würd er gern verkaufen, schaun wir mal, was der Marktpreis ist. Hab ich gesagt: „Kein Problem“, und es waren, ich glaub es war ne Karte im Wert von 75 Euro.
Kirein: Fühlst dich dann so’n bisschen wie beim Aktienmarkt?
Christian: Ja, tatsächlich, weil: Man muss dahinter sein, viel – ja Analysen betreiben von diversen Medien: YouTube, Instagram, und und und, wenn man sagt, man möchte sich damit zum Beispiel das Hobby finanzieren.
Kirein: Was braucht man dann noch so als Kartenverkäufer?
Christian: Ich hab immer drauf geachtet, dass meine Karten sicher verpackt waren. Also ich hab sie immer in Toploadern gepackt – Toploader ist so eine Art Hülle für die Karten selber, die sehr stabil ist. Und dann noch tatsächlich in Pappe nochmal extra verpackt, dass wirklich auch die Karte sicher war. Weil, man hat aus Fehlern, ich sag’s mal so, gelernt. Weil am Anfang, wenn man noch so unerfahren ist im Verkauf,da ist man bisschen salopper unterwegs. Da kann halt auch dann mal ne Beschwerde passieren: „Hey, das war jetzt nicht so cool, wie’s – wie’s verpackt war. Da ist leider ein Knick in der Ecke.“ Was dementsprechend auch resultieren kann, dass entweder der Kunde sagt, er möchte die Karte zurückgeben oder er möcht’n Rabatt haben.