In ihrer Musik verarbeitet sie Gefühle direkt aus dem Leben – mal verletzlich, mal stark, aber immer ehrlich: RamaMes war bei uns im Hasenbau zu Gast und hat mit unseren Moderator*innen Mo und Alina über ihren Weg zur ersten Veröffentlichung, ihre Inspirationen und warum sie ihre Texte auf Englisch schreibt gesprochen.
Mo: Rabbit Radio am Donnerstagabend mit Mo und Alina. Das war RamaMes mit „Why„. Und wem der Song gefallen hat, kann sich jetzt besonders freuen. Denn hier wartet noch jemand am Mikro auf euch.
Alina: Genau. Wir haben hier live im Studio für euch RamaMes – Hallo Rama. Willkommen bei Rabbit Radio. Schön, dass du heute bei uns bist.
RamaMes: Danke, danke.
Mo: Ich starte gleich mal: Du hast Ende Dezember deinen ersten Song „Ladybug“ veröffentlicht. Wie war das Gefühl, diesen ersten Schritt in die Öffentlichkeit zu machen?
RamaMes: Das war richtig toll. Ich habe mich mega gefreut. Und eigentlich, zwei Jahre davor habe ich mir das vorgenommen, meine Songs aufzunehmen. Und es war so ein richtiger Kampf, das zu erreichen. Aber als es dann endlich draußen war, ich habe es so gefeiert, auch mit meiner Familie und allen meinen Liebsten.
Alina: Ja, das kann ich mir vorstellen. Warum hast du dich denn dazu entschieden, genau diesen Song als Erstes zu veröffentlichen?
RamaMes: Den habe ich ja für meine Mama und meine Schwester als Danke geschrieben und ich hab dann das auch versprochen, den zu veröffentlichen. Und damit sie das halt von überall so richtig toll sich anhören können, weil was ist das denn bitte für ein Geschenk, wenn man das nicht so wirklich bei sich hat?
Mo: Du hast ja gerade gemeint, dass du vor zwei Jahren schon mal so den Plan hattest, an die Öffentlichkeit zu gehen. Wie lange machst du denn überhaupt schon Musik und wie bist du dazu gekommen?
RamaMes: Ich mache Musik, seitdem ich sechs Jahre alt bin. Und ich wurde eigentlich sozusagen gezwungen, von meinen Eltern in die Musikschule zu gehen. Mit 14 habe ich angefangen, meine eigenen Songs zu schreiben. Und vor zwei Jahren war nicht mal ein Plan, die Songs aufzunehmen, sondern eher ein Traum. Und ich habe mich einfach dahin gearbeitet.
Alina: Was ich mich gefragt hab: Worum geht’s in deiner Musik? Gibt es Themen, über die du besonders gerne singst, die dir besonders wichtig sind?
RamaMes: Ja, also im Allgemeinen geht es immer um meine Emotionen. Halt wie ich mich fühle in diesen Situationen. Und ich habe einfach immer das, was in meinem Leben zurzeit passiert, wie ich mich fühle – ob glücklich, traurig, alleine, verrückt whatever – ich schreibe einfach darüber. Ja, hauptsächlich Emotionen.
Mo: Deine bisher veröffentlichten Songs sind alle auf Englisch, oder? Wie kommt’s dazu?
RamaMes: Ja, das ist wirklich so schwer zu erklären, aber ich nehme mir die Zeit: Arabisch ist meine Muttersprache, und es liegt mir noch viel zu nah an meinen Emotionen, um darüber zu sprechen und zu schreiben. Und Deutsch ist die dritte Sprache, die ich in meinem Leben gelernt habe. Deshalb ist das ganz schön weit weg von meinen Emotionen. Aber Englisch ist genau in der Mitte. Zum Beispiel: Wenn ich euch jetzt auf Arabisch beleidige, das würde euch gar nicht stören, weil ihr versteht das nicht. Würde mich jemand auf Arabisch beleidigen, das würde mich richtig treffen. Aber auf Deutsch gar nicht. Englisch vielleicht so: Es ist nah, aber nicht zu nah, dass es mich verletzt. Versteht ihr?
Mo: Das ist schon nachvollziehbar.
Alina: Auf jeden Fall. Woher nimmst du denn beim Schreiben deiner Musik die Inspiration?
RamaMes: Aus meinem Leben. Also wirklich. So wie es mir zurzeit geht, wie ich mich fühle das versuche ich auszudrücken. Natürlich, das, was ich dann halt auch in der Zeit höre an Musik, spielt eine große Rolle. Das kann dann den einen Ton oder die Melodie beeinflussen. Aber allgemein, das kommt sowieso von Innen vom Herz.
Mo: Eine Frage, die mich tatsächlich noch sehr interessiert: Hast du irgendwelche musikalischen Vorbilder? Also gerade deine Songs gehen ja auch sehr in die Tiefe, was das Inhaltliche angeht. Gibt es da Vorbilder, die dich textlich oder musikalisch inspiriert haben?
RamaMes: Ich nehme mir alle Musiker als Vorbild. Also ich bin immer offen für jede Art von Genre oder Künstler. Aber ich denke, was mich am meisten inspiriert hat, sind Frauenfiguren also weibliche Künstlerinnen, bei denen man sieht, dass sie das authentisch machen. Und von Herzen: Zum Beispiel Billy Eilish. Ihre Texte sind sehr berührend und ich denke, das habe ich in meiner Jugend als Teenager sehr oft gehört. Und jetzt höre ich zurzeit Maggie Roggers ich weiß nicht, ob ihr sie kennt aber sie ist super authentisch, also auch auf der Bühne. Und ich denke: Ich will irgendwann auch so sein, irgendwann. Mal schauen.
Alina: Jetzt haben wir ja schon echt viel über deine Musik geredet. Ich würde sagen, wir wollen jetzt auch mal was hören. Wir haben ja eben schon über deinen ersten veröffentlichten Song gesprochen hier kommt jetzt „Ladybug“ von dir, live bei uns im Studio.