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In Russland ist die freie Berufswahl für Frauen alles andere als selbstverständlich. Dort war es für Frauen bis 2020 nämlich verboten viele Berufe auszuüben. Aber ab diesem Jahr (2021) wurde in Moskau das Arbeitsrecht geändert. Was es damit auf sich hat, hören wir jetzt von Cora in der Guten Minute.
Cora: Zum ersten Mal in der Geschichte Moskaus dürfen auch Frauen Züge und U-Bahnen steuern. Laut Angabe der Verkehrsbetriebe in der russischen Hauptstadt wurden zwölf Frauen Anfang Januar als Lokführerinnen eingestellt, mehr als 50 sollen noch folgen. Das staatliche Unternehmen „Moskauer Metro“ zelebrierte den Vorgang als Zeichen der Emanzipation mit einer Barbie in Uniform und Stöckelschuhen. Sie trägt die Aufschrift „Du kannst alles werden was du möchtest.“ Ob Kinder durch die Barbie die richtigen Schlüsse bezüglich Emanzipation ziehen, bleibt offen.
In Russland herrscht in vielen Berufen eine Männerdominanz. Das geht auf ein Gesetz von 1974 zurück, nachdem russische Frauen rund 456 Berufe nicht ausüben durften. Ziel der sowjetischen Führung war damals die Geburtenrate zu erhöhen. Frauen sollten sich auf das Mutter sein konzentrieren. Seit diesem Jahr tritt eine Änderung des Arbeitsrechts in Kraft und die Zahl der verbotenen Berufe verringerte sich zumindest auf 100.
Zusätzlich dürfen Frauen in Russland jetzt auch Kapitänin und Lastwagenfahrerin werden. Den Männern vorbehalten bleibt weiterhin das Löschen von Bränden, die Teilnahme an gefährlichen Rettungseinsätzen und die Arbeit mit Hochöfen.