Der Klimawandel schreitet voran, doch Äthiopien schlägt nun einen neuen, mutigen Weg ein. Dabei geht es um den Wechsel von Verbrenner- auf Elektroautos. Wie genau das ablaufen soll, erklärt euch unsere Redakteurin Lilly.
Einstieg mit einzelnen Video-Clips aus YouTube mit dem Tenor: „as if pretending climate change wasn’t real would somehow make it go away…” “for the last eight decades, nothing has been done…“ “das ganze Klimakapitel ist ein Desaster und das müssen Sie endlich anerkennen…” “das Problem ist nur: ein Großteil der Wertschöpfung unseres Landes hängt daran, dass wir die besten Verbrennermotoren der Welt bauen. Da machen wir richtig Geld mit…”
Jetzt ist mal Schluss mit schlechten Nachrichten und Zeit für eine Gute! Ja, Deutschland und auch Europa tun sich schwer mit dem Übergang von Verbrenner-Autos auf Elektroautos! Doch manchmal ist es einfacher als gedacht, die Energiewende anzukurbeln - wie ein Blick nach Afrika zeigt!
Genauer gesagt geht es um Äthiopien! Das ostafrikanische Land hat nämlich beschlossen, dass keine Verbrenner-Fahrzeuge mehr in das Land einfahren dürfen und nur noch Elektro-Autos gekauft werden können. Und das AB SOFORT! Ein weltweit einzigartiger Schritt.
Diese historische Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel wurde aber auch aus wirtschaftlichen Gründen getätigt. Äthiopien kann Diesel und Benzin nur importieren und das für mehr als sechs Milliarden Dollar pro Jahr! Diese teuren Ausgaben können nun eingespart werden, weil das afrikanische Land billigen Strom im Überfluss besitzt. Das liegt zum einen an großen Wasserkraftwerken und zum anderen an dem sogenannten „Great Ethiopian Renaissance Dam“ - einem bald fertiggestellten Staudamm am blauen Nil.
Um das Ganze etwas einzuordnen: Äthiopien gehört zu den am wenigsten motorisierten Ländern der Erde. Im Schnitt besitzt nur jeder hundertste Einwohner ein Auto. Zum Vergleich: In Deutschland besitzen rund 58 Prozent der Einwohner ein Kraftfahrzeug.
Was der Verbrenner-Stopp in Äthiopien für Auswirkungen hat, ist noch ungewiss. Auf jeden Fall bedeutet es einen ziemlichen Aufwand. Ladestationen müssen installiert und die Netzstabilität weiterentwickelt werden. Laut dem „Spiegel“ mussten einige Autohändler ihr Geschäft aufgeben, weil sie von diesem Einfuhrverbot überrascht wurden. Gleichzeitig verzeichnen Elektroautos aber einen rasanten Absatz. Trotz dieses radikalen Schritts scheint es wenig Protest aus der Bevölkerung zu geben. In der Hauptstadt Addis Abeba gibt es schließlich auch eine attraktive Alternative zum Auto: die erste moderne Stadtbahn südlich der Sahara.