Kommentar: Iran - Amerika

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Die US-Wahl bewegt nicht nur die Amerikaner*innen. Viele Iraner*innen haben gebannt auf den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA geblickt. Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter Israels. Eine Woche vor der Wahl erklärte Donald Trump gegenüber dem Sender Al Arabiya: Er werde den Iran zusammen mit mindestens einem Dutzend anderer Länder in die Abraham-Abkommen einbeziehen. Diese Abkommen wurden während Trumps letzter Amtszeit geschlossen und normalisierten die Beziehung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und später auch Marokko. Präsidentschaftskandidatin und Vizepräsidentin Kamala Harris möchte, sollte sie gewinnen, versuchen neue Vereinbarungen und Übereinkunft zu erreichen. Sie ist daran interessiert menschenrechtsorientierte Politiken gegenüber dem Iran zu entwickeln und besonders die Frauenrechte zu verbessern. Unser Redakteur Leon hat Kontakte in den Iran und geplant ein Interview über die Auswirkungen der anstehenden US-Wahl zu führen. Der Grund, weshalb dieses Interview nicht stattfinden konnte, zeigt wie schwierig die Lage im Iran ist.

Leon: Eigentlich wollte ich heute ein Interview mit einer Person aus dem Iran führen, um einen direkten Einblick in die aktuelle Situation dort vor den amerikanischen Wahlen zu bekommen. Ich wollte wissen, wie vor allem die jungen Iraner über die Wahl denken. Unterstützen sie eher einen Trump, der das Land in eine Krise schicken würde und somit das Regime wahrscheinlich noch mehr unter Druck setzen würde, genau das, was die iranische Bevölkerung hofft, dass das Regime zusammenbricht, oder unterstützen sie eher die Demokratin Harris. Leider konnte ich das Interview nicht führen. Seit zwei Wochen ist der Zugang zum Internet im Iran stark eingeschränkt, die Regierung hat es weitgehend abgeschaltet. Diese Maßnahme soll den Informationsfluss ins Ausland unterbinden und erschwert es den Menschen vor Ort, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Das zeigt, wie angespannt die Lage im Land ist und wie wichtig es wäre, authentische Stimmen zu hören. Leider wird uns genau dieser Zugang nun verwehrt.

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