Schon jetzt sieht man überall Werbung für ihn. Den Black Friday, der Tag des Konsumrausches. Unser Redakteur Jeremy hinterfragt die vermeintlichen Spitzenrabatte in seiner Rage-Minute.
Auf Werbetafeln und in der Fernsehwerbung, überall taucht er auf, der Black Friday. Der US-amerikanische Feiertag des Konsums. Dieser ist mittlerweile auch in Deutschland nicht mehr wegzudenken.
Am 29. November ist es wieder soweit: Rabatte, Konsum, der Beginn des Weihnachtsgeschäfts. Gelockt wird mit vermeintlich unschlagbaren Rabatten. Doch tatsächlich handelt es sich bei diesen Angeboten nicht um Rabatte, ausgehend von handelsüblichen Preisen, sondern von der unverbindlichen Preisempfehlung, meist mit UVP abgekürzt. Diese liegt in der Regel jedoch weit über den handelsüblichen Preisen.
Ein weiterer Trick ist es, die Preise zwischenzeitlich zu erhöhen, um später einen vermeintlich gewaltigen Rabatt zu erzeugen. Die meisten Käufer erwarten laut Idealo, zwischen 11 und 20 Prozent sparen zu können. Eine Auswertung der Plattform zeigt aber, dass man tatsächlich im Durchschnitt gerade einmal 6 Prozent spart. Bei einigen Produkten auch deutlich weniger. Bei Mobiltelefonen sind es zum Beispiel im Durchschnitt nur 2 Prozent, die man am Black Friday sparen kann.
Allein bei Onlinehändlern wie Amazon gaben die Deutschen 2022 laut Handelsverband Deutschland 5,6 Milliarden Euro aus. Das ist mehr als das Zehnfache von dem, was die 127 Meter lange Megayacht Koru von Amazongründer Jeff Bezos kostet. Bezos nutzt das aus und macht aus einem Angebotstag direkt eine “Black-Friday-Woche”, wie es auf Amazon steht. Und wenn er schon dabei ist, dauert diese Woche nicht nur sieben Tage, sondern 12. 12 Tage, um vermeintliche Schnäppchen zu shoppen. Und das alles, obwohl laut einer Erhebung des Marktforschungsinstitut Norstat etwa jeder Dritte meint, am Black Friday Produkte zu kaufen, die er eigentlich gar nicht braucht.