Rassismus und Homophobie im Fußball

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Immer wieder kursieren in den Schlagzeilen Berichte über rassistische und homophobe Zwischenfälle in Fußballstadien. So kommt es häufig zu Spielunterbrechungen oder sogar -Abbrüchen. Viele homosexuelle Sportler und vor allem Fußballer verstecken deshalb ihre sexuelle Orientierung. Wäre da etwas weniger Feindlichkeit und mehr Nächstenliebe, könnte das anders aussehen.

Atmo: Stadionatmosphäre – Jubeln

ST: Viele Fans entdecken dieses Jahr Ihre Liebe zum Fußball wieder. Bayern ist endlich mal nicht Meister. Und die Heim-EM steht an. Aber die schönste Nebensache der Welt könnte noch um einiges schöner sein, wenn es da nicht ein paar sogenannte Fans gäbe, die nicht wissen, wie man sich verhält.

O-TON 1: Balotelli rassistisch beleidigt von den Fans von Hellas Verona. Vini wurde wieder Mal Opfer eines Rassismuseklats. Zudem gab es leider rassistische Beleidigungen gegen Moussa Marega. Schon wieder ein Rassismus-Vorfall in Italien.

ST: Das sind nur wenige der Schlagzeilen aus jüngster Vergangenheit. Ob Affenlaute, andere Beleidigungen oder geworfene Bananen. Das  Problem ist allgegenwärtig. Wer jetzt behauptet, dass sei nur ein Problem in anderen Ländern, den muss ich enttäuschen. Auch in Deutschland gibt es immer wieder rassistische und homophobe Handlungen und Gesänge.

O-TON 2: Fangesang: Ihr steht auf Schwänze und nicht auf Busen, ihr seid die Fans von Bayer Leverkusen.

ST: Thomas Hitzlsperger hat sich vor 10 Jahren als homosexuell geoutet - als erster Akteur im deutschen Profifußball. Viel geändert hat sich seither nicht. Von etwa 300.000 Profi-Fußballern weltweit leben aktuell nur vier offen Homosexuell. Kevin-Prince Boateng ist Botschafter für die kommende EM in Deutschland. Als Spieler wurde er  öfter rassistisch beleidigt. In einem Interview wurde er gefragt, was sich seither geändert hat.

O-TON 3: Gar nichts. Es wurde vielleicht Mal eine Strafe ausgegeben oder es wurde vor leeren Stadien gespielt oder was auch immer, aber im Endeffekt hat sich nichts verändert. Das ist natürlich genau das, warum wir hier sind und warum wir darauf aufmerksam machen.

ST: Er spricht auch davon, dass die EM für unpassende Äußerungen genutzt werden könnte. Der Profifußball bleibt dabei nicht die Ausnahme. Im Amateurbereich gibt es  immer wieder Vorfälle, auch wenn die nicht so prominent sind. Es fängt bei einfachen Sprüchen an, geht aber auch schon so weit, dass Spiele abgebrochen werden müssen. Das Traurige: DFB-Statistiken sollen zwar zeigen, dass die Zahlen sinken, ein Pilotprojekt aus Nordrhein-Westfalen zeigt jedoch ein anderes Bild. Ein möglicher Grund für einen Anstieg von Rassismus und Homophobie sind soziale Medien, in denen die Spieler zusätzlich angefeindet werden.

Atmo: langer Pfiff (Schiedsrichter)

ST: Fakt ist: Rassismus und Homophobie haben im Stadion nichts verloren und wer nur daneben steht und nichts dagegen unternimmt, ist mitverantwortlich. Auch wenn es schwierig ist, haben alle Täter*innen eine rote Karte verdient! Es bleibt zu hoffen, dass die Anzahl der Vorfälle abnimmt. Vielleicht kann ja ein Sommermärchen 2.0 in diesem Jahr, mit positiver Stimmung und ohne rassistische, beziehungsweise homophobe Vorfälle, einen Teil dazu beitragen?

Atmo: Stadionatmospähre - Jubel

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