Retro Rabbit: Der Umgang mit Corona an der Montessori-FOS Würzburg

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Prüfungszeit an der Montessori-FOS in Würzburg – doch hier läuft die Vorbereitung etwas anders. Ohne Jahresfortgangsnoten zählt nur die Abschlussprüfung, was in Zeiten von Corona eine besondere Herausforderung darstellt. Wie der digitale Unterricht die Schüler unterstützt, welche Vorteile sie darin sehen und welche Rolle Selbstständigkeit spielt, hat Benedikt für euch herausgefunden.

Benedikt: Langsam werden die Tage wieder länger und sonniger! Die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschulen können das allerdings noch nicht voll auskosten: sie bereiten sich gerade eifrig auf ihre Prüfungen vor. An der Montessori-FOS in Würzburg läuft die Vorbereitung jedoch ein bisschen anders: Es gibt keine Jahresfortgangsnoten. Das heißt: in jedem Haupt- und Nebenfach zählt nur die Note in der Abschlussprüfung. Der Corona-Lockdown kann da Chance und Risiko zugleich sein. Ilka Breitenbach ist Profillehrerin für Pädagogik und Psychologie an der Montessori-FOS und erklärt, wie die Schule mit der Situation umgeht.

Ilka Breitenbach: Ich glaub unser Vorteil war schon, dass wir schon von Anfang an relativ gut aufgestellt waren, digital, über diese Plattform Stashcat, die wir schon lange nutzen. Das heißt wir können da unsere Dateien hochladen und wir sind aber auch in einem guten Kontakt mit den Schülern. Dadurch, dass wir so wenig Schüler haben und ´ne viel engere Lehrer-Schüler-Beziehung, ist das, glaub ich, nochmal ein doppelter Vorteil. Das heißt die Schüler hatten jederzeit, auch in dieser Phase, in der komplett geschlossen war, die Möglichkeit in Kontakt zu treten.

Benedikt: Diese schnelle Rückmeldung fällt, laut Ilka Breitenbach, an staatlichen Schulen weg. Im Moment gibt es an der Montessori-FOS eine Kombination aus Präsenz- und Online-Unterricht. Klara Schmitt besucht die zwölfte Klasse im Wirtschaftszweig. Sie kommt mit der aktuellen Situation gut klar. 

Klara Schmitt: Ich find ein großer Vorteil ist einfach, dass du dich fokussieren kannst und das lernen kannst, was du brauchst und nicht was die Lehrer dir vorgeben. Natürlich geben die Lehrer dir was vor, aber du hast trotzdem viel mehr Freizeit. Du hast vielleicht bis ein Uhr Schule und die restliche Zeit kannst du dann selbst lernen. Nachteil ist halt, du weißt überhaupt nicht: Wie viel lernen die anderen? Ist das genug was ich lerne oder reicht das überhaupt aus?

Benedikt: Diese Freiheiten wünscht sich Klara Schmitt auch für zukünftige Klassen. Sie ist überzeugt: Schüler und Schülerinnen können sich verantwortungsvoll selbst auf das Fachabi vorbereiten. Es gibt aber Unterschiede zwischen den Zweigen: Der Gestaltungszweig ist zum Beispiel eher auf Präsenzunterricht angewiesen, als der Wirtschaftszweig.

Klara Schmitt: Wir sind mittlerweile in ´nem Alter, da kannst du selbstständig lernen und musst auch mit dir selbst einfach zurechtkommen und sagen: „Okay, ich lern jetzt was, wenn ich ein gutes Abi will“, oder ich lern halt nicht. Und trotzdem beide Möglichkeiten, weil zum Beispiel die Gestalter, die sagen auch viel, sie brauchen Präsenz, weil das ja klar ist, die müssen malen. Aber jetzt Wirtschaft, da find ich kannst du im letzten halben Jahr selbst entscheiden ob du in die Schule musst oder selbstständig lernst.

Benedikt: Auch Lehrerin Ilka Breitenbach sieht in den Corona Maßnahmen Potential für die Zukunft. Sie überlegt sich Modelle, wie der Unterricht in kommenden Jahren digitaler gestaltet werden kann. 

Ilka Breitenbach: Also langfristig ist eigentlich angedacht das Konzept auszuweiten auch unabhängig von Corona die Möglichkeit zu geben auch mehr von zuhause zu arbeiten oder wo auch immer mein Wohnort ist, der muss ja nicht unbedingt in Würzburg sein. Netz ist da natürlich ein Thema und Endgeräte ist so das andere Thema. Das versuchen wir gerade anzugehen indem wir den Vorstand versuchen zu überzeugen iPads anzuschaffen, dass jeder Schüler ein iPad bekommt, das eben dann auch schon gespeist ist, mit all den Programmen, die wir dann nutzen wollen.

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