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Ein Moment, den man nie vergisst: Basketball-Talent Luisa Geiselsöder wurde in die WNBA gedraftet – und erfuhr es live im Wohnzimmer mit ihrer Familie. Im Interview mit Victor spricht sie über die aufregenden Minuten, ihre Ziele in Dallas und warum Dirk Nowitzki für sie mehr als nur ein Name ist.
Victor: In Amerika werden ja in jedem Jahr die besten College Spieler von den Profivereinen verpflichtet. Die so genannte „Draft Night“ wird als großes Ereignis gefeiert. Durch die aktuelle Corona Krise fand der Draft jedoch nur virtuell statt. Wie hast du von der Entscheidung deines künftigen Vereins erfahren?
Luisa Geiselsöder: Ich habs im Livestream alles so verfolgt mit meiner Familie. Wir waren im Wohnzimmer und haben uns des alles angeschaut und ich habs dann wirklich auch mit allen anderen erst erfahren, dass ich wirklich gedraftet wurde. Ich stand zwar schon im Kontakt mit dem Coach von Dallas und hab auch sogar an dem Draft Tag noch mit ihm telefoniert, aber er hat mir jetzt nicht versprochen, dass er mich draften wird. Er meinte halt nur, dass er Interesse an mir hat und es sein könnte, dass ich halt eben gedraftet werde, aber so dieses hundertprozentige okay hab ich noch nicht bekommen.
Victor: Und was ging dir dann durch den Kopf, als bei der 21sten Spielerauswahl dein Name auftauchte?
Luisa Geiselsöder: Ich war am Anfang komplett überfordert. Ich habs auch am Anfang so wirklich gar nicht mitbekommen. Mein Bruder war der Erste, der es gesehen hat, weil es unten eingeblendet wurde, mit dem Namen und dem Team. Und es ging auch alles so wirklich richtig schnell. Und dann hat mein Bruder angefangen so mega sich zu freuen und zu jubeln und alles. Und ich am Anfang so hä was, was passiert denn jetzt gerade. Und dann hab ichs auch wirklich realisiert. Und ich hab mich dann einfach nur gefreut und hatte so dieses Dauergrinsen wirklich auch im Gesicht.
Victor: Ja, du hast jetzt von deinem Bruder erzählt. Wie haben denn deine restliche Familie und deine Mitspielerinnen reagiert, als klar war, dass du nun ins Ausland ziehen wirst?
Luisa Geiselsöder: Die haben sich mega für mich gefreut und ich hab auch mit den meisten telefoniert, ich hab so mit meinen, mit meinen Teammates jetzt aus Nördlingen so nebenbei geskypt und waren da noch alle in Kontakt, also die waren alle live dabei und auch als ich dann gedraftet wurde haben mir auch so viele Freunde und auch Bekannte geschrieben. Also die freuen sich alle für mich und haben auch alle schon geschrieben, dass sie mich besuchen kommen. Also da freu ich mich auf jeden Fall auch schon drauf, ja.
Victor: Du bist ja noch am Anfang deiner Karriere, trotzdem hast du den Sprung in die Nationalmannschaft und sogar nach Amerika bereits geschafft. Außerdem wirst du noch in diesem Jahr in der höchsten französischen Liga spielen. Welche weiteren Ziele hast du dir gesteckt und was möchtest du speziell in Dallas erreichen?
Luisa Geiselsöder: Ich denk immer so bisschen in kleineren Schritten und mein erstes Ziel ist wirklich, dass ich mich jetzt in Frankreich zu ner Leistungsträgerin im Team vielleicht auch entwickeln kann und in Dallas hab ich mir eigentlich wirklich am Anfang des Ziel gesetzt, dass ich dieses Trainingscamp wirklich auch erfolgreich abschließe und dann hoffentlich das Team schaff und da eben mit dieser Erfahrung, die ich in Frankreich gesammelt hab nach Dallas geh und das auch alles anwenden kann, ja.
Victor: Dallas ist ja jedem deutschen Basketballfan ein Begriff. Dirk Nowitzki spielte dort 21 Jahre lang sehr erfolgreich. Ist er so etwas wie ein Vorbild für dich?
Luisa Geiselsöder: Ja. Auf männlicher Seite auf jeden Fall. Ich mein er ist abseits vom Feld ne mega Persönlichkeit, er ist am Boden geblieben. Ich glaub wenn man so wie Dirk außerhalb vom Spielfeld wird dann hat man auf jeden Fall schon vieles erreicht und des nehm ich mir auch als, als Ziel wirklich auch auf dem Boden zu bleiben ja und einfach so zu bleiben wie ich jetzt momentan bin ohne jetzt mit meinem Erfolg auch über mich selber hinauszuwachsen.