Mit Retro Rabbit nehmen wir euch mit auf eine Reise zurück in unsere Archivschätze – die besten Beiträge, Interviews und Highlights aus der Vergangenheit, neu entdeckt für heute!
Andere Länder, andere Toiletten – von Südamerika bis ins Weltall gibt es große Unterschiede beim „stillen Örtchen“. Florian zeigt, wie kulturelle und technische Eigenheiten den Toilettengang prägen: von Mülleimern fürs Klopapier über Hocktoiletten bis hin zu millionenschweren High-Tech-Lösungen der NASA.
Florian: Europa – Ursprung der Demokratie, des Fußballs und der modernen Toilette. Bis heute unterscheidet sich der Toilettengang innerhalb Europas nur wenig. Im Rest der Welt hingegen sieht es ganz anders aus.
Sprecherin: „Toiletten in Südamerika“
Florian: Als Gast die Toilette verstopfen – das möchte wirklich keiner. In Südamerika gibt es dafür eine einfache Lösung: Das benutzte Toilettenpapier wird nicht ins Klo, sondern in einen Mülleimer geworfen. Der Grund: In Südamerika sind die Rohre eher schmal und verstopfen leicht. Der Eimer hilft hierbei, sollte dann aber auch regelmäßig geleert werden.
Sprecherin: „Toiletten in muslimischen Ländern“
Florian: Im Islam gibt es Empfehlungen, wie und wo Gläubige die Toilette benutzen sollen: Zunächst einmal darf der Boden nicht grün sein, weil das die Farbe des Islams ist. Eine gemütliche Klobrille sucht man in so manchen streng muslimischen Gemeinden vergeblich. Das Geschäft wird meist in der Hocke über einem Loch im Boden erledigt. Währenddessen sollte man weder Mekka zugewandt, noch mit dem Rücken in Gebetsrichtung hocken.
Sprecherin: „Toiletten in Asien“
Florian: Auch in Asien macht man bevorzugt in der Hocke, weil das als gesünder angesehen wird. In Japan sind an den Toiletten oft kleine Lautsprecher angebracht, die eine Spülung imitieren. Dadurch können unangenehme Geräusche auf dem nicht ganz so stillen Örtchen übertönt werden. In Singapur, einem Land mit hohen Hygienestandards, begegnet man auf der Toilette auch gerne mal der Polizei: Wer hier auf öffentlichen Toiletten nicht spült, dem drohen umgerechnet über 100€ Strafe. So viel zu irdischen Toiletten. Wie aber sieht es aus mit…
Sprecherin: „… Toiletten im Weltraum“
Florian: Toiletten wie wir sie kennen bereiten in der Schwerelosigkeit Probleme.
Daher gibt es für Astronauten Spezialanfertigungen: Der ohnehin schon kleine Toilettensitz hat ein Loch, das gerade mal so groß ist wie eine Faust. Um da reinzutreffen, braucht es tatsächlich Übung. Die NASA bietet hierfür einen eigenen Toilettenkurs an.
Was letztlich im Loch landet, wird durch Unterdruck abgesaugt. Für den Urin gibt es einen trichterartigen Schlauch. Der Urin wird gefiltert und zu Gebrauchs- oder auch Trinkwasser aufbereitet. Die Kosten einer solchen Weltraumtoilette liegen bei über 10 Millionen Euro.