Michel Pabst alias Lönneberger hat 2024 musikalisch richtig durchgestartet! Mit seinem viralen Hit vielzuschnell und fast 800.000 Spotify-Streams klopfen plötzlich Majorlabels an seine Tür. Doch wie geht der 22-Jährige mit dem plötzlichen Hype um und welchen Einfluss hat Social Media auf seine Musik? In dem Interview mit Maria Siepmann redet er über seinen künstlerischen Werdegang, sein verrücktestes Fan-Erlebnis und warum es wichtig ist einen Anwalt zu haben.
Maria: Ich nenne dich dann einfach Michel oder willst mit einem Künstlernamen genannt werden?
Michel (Lönneberger): Nein, du kannst Michel sagen.
Maria: Fun Fact. Wusstest du übrigens, dass der eigentlich Emil heißt und nicht Michel?
Michel (Lönneberger): Hallo, natürlich mein Name ist Lönneberger, natürlich weiß ich das!
Maria: Okay. Ja, dann: Hi, Michel.
Michel (Lönneberger): Hallo, Maria.
Maria: Willst du dich einfach mal vorstellen? Wer bist du? Was machst du?
Michel (Lönneberger): Ja, Also, ich bin Michel. Ich bin 22 Jahre alt und ich mach unter dem Namen Lönneberga. Mach ich jetzt immer die Fragen nach dem Michel. Was machst du für Musik? Ja, ich würde sagen, Deutsch. Indie, Pop mit Electro Einflüssen.
Maria: Du kommst aus Hamburg und wohnst da jetzt auch wieder.
Michel (Lönneberger): Genau. Ich komme aus Hamburg, bin vor zwei Jahren nach Osnabrück gezogen, um da zu studieren, habe dann aber relativ schnell gemerkt, dass das Studium bzw. nicht dass das spezielle Studium, aber studieren generell, dass es nicht so meine Welt ist irgendwie gerade. Und dann hat plötzlich angefangen, das mit der Musik ganz gut zu laufen. Und dann habe ich nach Alter, nach Alter so Soundcloud Rapper Manier habe ich dann gesagt okay, dann ist es studieren jetzt erst mal nicht.
Ich konzentriere mich jetzt auf Musik. Und bin wieder zurück nach Hamburg gezogen, weil weiß ich nicht. Mein Herz ist ein bisschen in Hamburg geblieben einfach.
Maria: Kann ich auf jeden Fall verstehen. Warum hast du dich denn entschieden, als Lönneberger aufzutreten und nicht als Michel?
Michel (Lönneberger): Ich finde es immer cool, Künstlernamen zu haben. Und Michel ist natürlich jetzt ein cooler Name, finde ich jetzt persönlich. Meine ganz unvoreingenommene Meinung. Würde ich sagen, dass Michel ein ganz cooler Name ist. Aber ich wollte irgendwie einen besonderen Künstlernamen haben und genau und deswegen das Die Credit kann ich auch selber nicht nehmen. Da muss ich leider an der Stelle auch einfach mal Shoutout ein bisschen an meine Exfreundin geben, weil die hatte die Idee mit Lönneberger Ich will jetzt die Lorbeeren nicht einstreichen. Genau. Aber das war auf jeden Fall mit Michel aus Lönneberga.
Ich oute mich jetzt ganz klein war würde ich gerne auch immer so genannt. Michel Michel aus Lönneberga, weil das ja in Deutschland hier irgendwie jeder kennt. Genau. Und dann dachte ich so, das wäre ja irgendwie, das wäre ja Arsch auf Eimer dann einfach nur so Lönneberger zu sagen und dann irgendwie so Einwohner von dem Ort, so das finde ich irgendwie ganz cool.
Maria: Ja, ich mag den Namen auf jeden Fall auch sehr gerne und. Du bist ja vor allem 2024 hat ja, würde ich sagen, deine Karriere. Ich nenn es jetzt einfach mal so ein bisschen durchgestartet. Kannst du mal aus deiner Perspektive erzählen wie war das so? Wie ist dein künstlerischer Werdegang so abgelaufen letztes Jahr?
Michel (Lönneberger): Ja, also ich habe letztes Jahr sehr, sehr viele Songs released. Ich habe glaube ich, letztes Mal gekuckt, da waren es sieben oder acht Songs letztes Jahr, die ich rausgehauen habe und es war halt immer so ein bisschen so, ich mache irgendwie Mucke und mache mal hier so ein Song und dann kriegt ja so in einem Monat kriegt er vielleicht so 1000 Streams oder so, wenn's gut läuft.
Und das war natürlich für mich so total crazy, weil ich habe mich so einem kleinen Rahmen bewegt in Osnabrück und so in meiner Freundesgruppe. Und das waren total große Zahlen irgendwie. Und dann habe ich irgendwann Mitte letzten Jahres, mitten in der Nacht, habe ich meine Musik Sessions sind nämlich meistens Nachts irgendwie viel zu spät. Und dann setze ich mich an meinen Laptop und mache dann irgendwas. Und dann habe ich nachts so ein Instrumental produziert und war dann so okay, dass es irgendwie hat sehr gutes, sehr großes Potenzial. Daraus ist dann vielzuschnell entstanden. Mit dem habe ich dann angefangen, so ein bisschen so Promo Videos zu produzieren auf Social Media und das erste Promovideo direkt. Das wäre so ein bisschen so ein Zusammenschnitt aus so aesthetic, Videos mit so den Song-Lyrics drüber und so ein bisschen so eine Prämisse, wo ich so am Anfang so erkläre, worum es in dem Song geht. quasi. Und das hat irgendwie in den Algorithmus so doll rein geknallt irgendwie, dass es plötzlich so übel so über 100.000 Views hatte und so und das war total absurd, weil das war von heute auf morgen.
Und plötzlich ist da so eine riesige Zahl, die man noch nie hatte, so in Bezug auf die eigenen Sachen, die man gemacht hat und plötzlich in so in den Kommentaren schreiben die Leute so ja, wann kommt er raus. Und dies und das und was ist das für ein Song und nicht so Leute das ich habe noch nicht fertig. Also zu dem Zeitpunkt stand ja auch nur die Hook. Ich hatte den Song ja noch gar nicht fertig geschrieben. Und dann war natürlich so übel der Leistungsdruck auf mir, dass ich so dachte Oh Gott, so viele Leute wollen ihn haben. Und dann kommen natürlich auch so ganz, ganz neue Denkweisen dazu, weil normalerweise hat man einfach in seinem eigenen Rhythmus immer das gemacht, wann man die Songs wie fertig machen wollte.
Und jetzt war es plötzlich so okay, wie mache ich das jetzt? Weil ich will ja, dass es so gut wird, aber ich muss mir halt auch irgendwie wesentlich. Ich möchte ihn auch so schnell rausbringen wie möglich so, weil die ganzen Erwartungen man will den Hype jetzt nicht verpassen, sage ich mal und das werden plötzlich auch ganz, ganz ganz viel Stress irgendwie, das nur so das Gefühl hatte okay, ich muss das jetzt irgendwie nutzen, dass das irgendwie, dass ich das alles richtig mitnehme und so, aber ich glaube dann, am Ende habe ich das dann ganz gut gemeistert.
Man macht sich dann immer noch verrückt mit. So, okay, jetzt habe ich den Song endlich hochgeladen und das dann aber mit dem ExoMars alles okay. Und dann fängt man, wenn man den Song gemacht hat, plötzlich am Ende noch an, da hätte ich die Snare noch leiser machen sollen, hätte ich das noch ändern sollen und so, aber ja, das war total crazy, weil dann kam der Song irgendwie raus.
Ich hoffe, ich ramble jetzt nicht zu doll. Aber der Song kam dann raus und man hatte dann plötzlich so in der ersten Nacht hatte man plötzlich so 10.000 Streams oder so. Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin Ich bin so, das habe ich normalerweise, das habe ich erst mal auf keinem meiner Songs gehabt. Bisher. Und das nach einem Tag. Das ist so absurd. Und dann ist es immer mehr geworden, immer mehr. Und plötzlich, auf Instagram hatte man plötzlich A&R’s von den Majorlabels und so in den Dms, die einen so gefragt haben so ja und wie läuft so mit deiner Musik so? Und ich so: Was ist denn jetzt los? Jetzt? Jetzt wollen plötzlich Labels was von einem und so, das ist total crazy und dann ist man bin ich nach Berlin gefahren zu irgendwelchen Labels treffen und dann wurden irgendwie Zugfahrten übernommen von denen, weil das ein Business Gespräch war und das hat plötzlich Dimensionen angenommen, wo ich so war What the fuck Digga? Ich habe vor ein paar Monaten habe ich einfach Mucke aus meinem WG Zimmer gemacht, weil ich einfach Bock hatte, das zu machen. Und dann hau ich eins Song raus und plötzlich sitze ich einfach bei irgendeinem Gespräch. Irgendwer von einem von einem der größten Labels der Welt, lädt mich zum Essen ein und bezahlt mein Zugticket, weil ich. Weil der meine Mucke irgendwie interessant findet und so, also das war auf jeden Fall richtig crazy. Ja, und jetzt habe ich das Gefühl, versucht man so ein bisschen am Ball zu bleiben, also ein bisschen so zu gucken. Okay, wie macht man das weiter? Man hat sich so ein bisschen arrangiert in der Industrie, so ein bisschen was kennengelernt, wie das läuft, die Sachen laufen und arbeite jetzt mittlerweile mit ein paar Leuten zusammen, die ein so bisschen an die Hand nehmen, sage ich mal genau.
Ich glaube, ich bin gerade an einem ganz guten Punkt. Ähm. Aber es ist natürlich weiterhin ein bisschen stressig, wenn man das Gefühl hat, man hat so ein bisschen diesen Leistungsdruck. Ja, genau.
Maria: Ja, das glaube ich. Aber hört sich an, als wäre das ein sehr steiler und schneller Lernprozess gewesen.
Michel (Lönneberger): Ja, ja, das ist. Das stimmt. Ich kann, glaube ich, gar nicht beschreiben, wie viel neue Sachen ich gelernt habe und wie viel neue Sachen einem in so einem, in so einer Situation so entgegengeworfen werden, weißt du? Weil also man kann das ja alles gar nicht, wie das in der Industrie abläuft, gerade wenn man so Außenstehende ist oder nur Musik hört, was alles dazugehört und was es für Vertragsarten gibt und was weiß ich nicht.
Und dann wird man zu irgendwelchen Veranstaltungen eingeladen. Plötzlich steht man in irgendwelchen Invitation-only Sachen und ist so Was zur Hölle mache ich hier Digga? Ich gehör hier gar nicht hin eigentlich. Ja, ich bin die ganze Zeit total dankbar, dass ich das irgendwie machen darf.
Maria: Ja, das glaube ich. Und wie geht es jetzt 2025 dann weiter? Wir stehen am Anfang des Jahres.
Michel (Lönneberger): Ja, wir stehen am Anfang des Jahres. Ich möchte dieses Jahr sehr, sehr viel live spielen. Darauf habe ich sehr Bock. Ich wünschte, ich könnte jetzt schon Daten sagen. Es steht nämlich schon ein bisschen was fest. Aber ich weiß halt nicht, wie das ist mit den mit den Festivals. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich jetzt schon ein paar Festivals spielen, 25 quer durch Deutschland. Da können sich die Leute, die Leute, falls es irgendwer hört, der mich kennt oder oder Mal rein hört und das gut findet, was ich mache. Ihr könnt dann ja vorbeikommen, das wird bestimmt noch angekündigt und genau ansonsten sind gerade eine Menge neue Tracks in Arbeit. Die sehr, sehr, sehr, sehr cool sind. Tatsächlich? Also ich bin sehr, sehr stolz auf das, was gerade alles so gemacht wird. Und die werden wahrscheinlich auch dann Anfang des Jahres wird das ein bisschen anlaufen. Also da kann man auf jeden Fall auch gespannt sein.
Maria: Ja, cool. Ja, dann kommen wir mal so ein bisschen zu dir und deiner Musik. Was würdest du sagen, was oder auch Wer hat dich als Künstler am meisten geprägt?
Michel (Lönneberger): Wer mich am meisten geprägt hat. Ich glaube, das hat sich bei mir immer sehr, sehr stark gewechselt. Ich glaube, wenn man mal auf mein Spotify Profil geht, dann merkt man bei meiner Diskographie, dass sie gerade anfangs sehr ja. Unterschiedlich ist sehr vielseitig und dass es den zu verschulden, dass ich immer sehr, sehr viel unterschiedliche Musik höre. Also das ist immer so sehr unterschiedlich bei mir, weil ich habe das Gefühl, meine Musik ist immer sehr geprägt von dem, was ich gerade selber aktiv so höre.
Und gerade bei den alten Sachen, als ich angefangen habe, habe ich ja so mit so House angelegt an Rap, sage ich mal, angefangen, so ein bisschen so Partyrap und so aller wie Viko 63, so ein bisschen in die Richtung. Genau dann habe ich in der Zeit so sehr, sehr viele Loyle Carner gehört auch. Und da ist dann diese ganze so eher so diese Laid Back Hip Hop Situation entstanden.
Dann gab es “Ihre Eltern”, den ich gemacht habe und der war so inspiriert, weil ich bin mit Blink 182 und so Simple und so groß geworden. Und genau deswegen wollte ich unbedingt auch mal einen Pop-Punk Track machen. Und jetzt habe ich mich gerade so ein bisschen auf diese Deutschpop Ecke eingeschossen und das macht mir sehr, sehr viel Spaß.
Und da ist natürlich jetzt so aktiv, höre ich sehr, sehr viel so diese die Ecke so Zartmann, Aaron und so was. Genau die, die inspirieren mich gerade sehr. Als Inspiration finde ich sonst vom Mindset her, finde ich sehr, finde ich Tyler, the Creator sehr inspirierend und Cro auch, weil ich das Gefühl habe, es sind so zwei Künstler, die seit Jahren einfach das machen, was sie cool finden.
Und immer, wenn man die so wahrnimmt, in Interviews oder was auch immer wirken, die immer so sehr auf sich fokussiert und nicht so beeinflusst von dem, was von außen kommt, sondern einfach so, die haben so ihre Vision, die wollen so das machen, worauf die Bock haben irgendwie und ja, das finde ich sehr cool und das versuche ich so ein bisschen mir selber so anzueignen, diese Denkweise.
Maria: Ja, ich glaube, das ist auch wichtig, dass man das nicht aus den Augen verliert, wer man selber als Künstler auch sein möchte. Du hast ja gerade schon gesagt, dass du letztes Jahr sieben Tracks released hast. Das ist ja schon nicht wenig. Wie schaffst du das denn so kreativ zu bleiben und neue Musik zu produzieren? Hast einfach immer so Gedankenschüsse und dann geht das? Oder wie ist das bei dir so?
Michel (Lönneberger): Ja, das ist immer so ein bisschen, das kann ich jetzt schon mal sagen, auch für Leute, die vielleicht das hören und auch selber Musik machen. Lasst euch nicht davon irritieren, dass andere Leute so viel Musik machen oder so viel Musik releasen oder so, aber ich habe das Gefühl, das ist eine Sache, die mich sehr gestresst hat. Auch immer, wenn ich nach außen gucke, so von wegen so ah, okay: Der und der Künstler oder die und die Künstlerin, die machen schon wieder ein Song und haben schon wieder released und was weiß ich. Das ist alles so ein bisschen trügerisch, weil ich mache auch ich habe zig Projekte auf meiner Festplatte liegen, die alle richtiger Müll sind, würde ich jetzt von mir sagen. Und dann hat man zwischendurch immer so Sachen, wo man das Gefühl hat Ah, okay, das finde ich jetzt cool und das verfolgt man dann.
Ich glaube, dass das Geheimnis so ein bisschen ist. Man muss einfach viel machen. Also wirklich einfach sehr, sehr viel produzieren, sehr, sehr viel Texte schreiben und so und natürlich ist dann viel Scheiß dabei. Man kann nicht immer ich darf fluchen. Auch jeden Fall viel Scheiße, weil Ich glaube, man muss sich einfach so ein bisschen davon entfernen von diesem Perfektionismus, von wegen: Okay, es muss immer sofort ein Release fertiger oder ein guter Track sein, sondern einfach im Machen bleiben quasi und dann wird irgendwie was dabei rumkommen, weil man sich dann dran gewöhnt. Okay, was ist der Ablauf, Wie gehe ich an Texte schreiben ran, wie gehe ich ins Produzieren ran? In meinem Fall jetzt auch, weil ich halt auch die Tracks an sich produziere. Genau. Ich glaube, das ist einfach alles Übungssache.
Maria: Und wenn man sich jetzt deine Lieder anhört, dann wirken die ja schon auch echt persönlich. Entscheidest du dann, was du bearbeitest oder über welche Sachen du singst?
Michel (Lönneberger): Ich glaube, das ist ein bisschen davon abhängig, je nachdem so Gefühlslage. Ich glaube, das ist auch ein bisschen von der von der Produktion abhängig. Also ich glaube, wenn ich selber zum Beispiel produziere, dann fange ich meistens nicht mit dem Text an. Ich weiß das ist bei manchen Künstlerinnen so, dass sie sagen okay, ich schreibe jetzt einen Text und dann produziere ich was. Bei mir ist es meistens andersherum, dass ich erst ein Instrumental produziere und dann entsteht dazu der Text. Das heißt, ich habe da meisten schon mal ein groben Vibe von der Produktion her, in die ich gehen möchte und dann grenzt das natürlich schon mal sehr die Themen ein. Ja, und ich habe das Gefühl, das einfach aus persönlicher Erfahrung so zu Themen mit so Herzschmerz und so habe ich das Gefühl, dass ist so sehr erstmal sehr nahbar für viele Leute. Also da können sich viele Leute gut reinversetzen und ich hab das Gefühl, dass man das gerade als als als Musiker irgendwie so sehr gut in verschiedenen Blickwinkeln so ausführen kann, dass es jetzt nicht so ist. So: Ah du hast Schluss gemacht und ich bin so traurig. Genau.
Maria: Ja, Du hast ja gesagt, Deine musikalischen Vorbilder sind Zartmann, Cro, Tyler, the Creator. Hast du auch Vorbilder für Social Media?
Michel (Lönneberger): Also tatsächlich sind es da auch so Leute wie Zartmann, weil die haben einfach Social Media durchgespielt, also komplett. Das ist wirklich krass. Ich glaube, dass man da so ein bisschen gucken muss, dass man seinen eigenen, so seine eigene Nische ein bisschen findet, habe ich das Gefühl. Also, dass man jetzt nicht unbedingt eins zu eins kopiert, was es schon gibt, irgendwie. Aber dass man sich so ein bisschen orientiert. Okay, was läuft in mir gut? Aber sonst würde ich wahrscheinlich sagen die Ecke so um Zartmann rum, weil die machen einfach genau den Content, haben auch die Zielgruppe wie ich.
Maria: Glaubst du, dass man heutzutage auch noch ohne Social Media als Künstler berühmt werden kann?
Michel (Lönneberger): Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Ich glaube, ich glaube, das geht immer. Ich glaube, dass es sehr, sehr, sehr viel schwerer ist. Ich habe das Gefühl, dass Social Media so die Musikszene sehr schnelllebig gemacht hat im Sinne von Künstlerinnen kommen schneller und gehen aber auch schneller. Ich glaube, dass man ein bisschen Glück haben muss, wie man die Algorithmen nutzt. Aber ich habe das Gefühl, dass es auch ganz oft so ist, dass ein das eine Künstlerin irgendwie auf Social Media explodiert, also wirklich explodiert, explodiert noch viel, viel mehr als ich. Und dann sind die halt irgendwie so relevant, haben Erfolg und verschwinden dann aber auch genauso schnell wieder. Und ich habe das Gefühl, dass wenn man immer wieder so ein kleines bisschen vom Algorithmus aufgenommen wird oder whatever oder weiter Content macht und sich so langsam auf Social Media eine Community aufbaut und so. Ich glaube, dass das deutlich langlebiger ist, als wenn es so explosiv ist. Und ich glaube ja, man kann noch Erfolg haben, bin ich überzeugt. Aber ich glaube, dass es auf jeden Fall schwerer ist mit dieser Schnelllebigkeit, die Social Media halt hat.
Maria: Ja, so wirkt das auch für mich, würde ich sagen. Macht dir Social Media den Spaß oder nimmst du das eher als notwendiges Übel wahr?
Michel (Lönneberger): Also mir macht das schon Spaß. Ich habe auch als ich kleiner war, immer viel so Videokreation gemacht. So, das macht mir Bock. So, es ist ein bisschen, ein bisschen eine Hassliebe, würde ich sagen. Weil erstmal versuche ich selber so ein bisschen meinen, meinen, meine Handy Konsum ein bisschen runter zu schrauben. Privat jetzt. Und das ist natürlich so am liebsten würde ich so Social Media löschen von meinem Handy, einfach um so Detox zu machen. Kann ich jetzt aber nicht, weil ich natürlich musikalisch jetzt darauf angewiesen bin, diese Kanäle zu füttern.
Das heißt, da ist so ein bisschen so der Zwiespalt und da muss man natürlich irgendwie gucken, so von wegen, ich muss weiterhin Content auf meinen Kanälen liefern, irgendwie. Aber ich will mir jetzt auch nicht so was aus den Fingern saugen, dass man, wenn man das sieht, so das Gefühl hat, okay, das ist jetzt irgendwie übel forced so, aber man muss dann natürlich auch immer wieder diese ganzen Videos dich ich halt gepostet hatte diese diese Edita sage ich mal zu “vielzuschnell” und so mit diesen ganzen Clips, die muss natürlich auch alle filmen irgendwann und da gehen einem so schnell die Clips aus irgendwie. Das ich dann auch so manchmal das Gefühl habe: Oh Gott, ich reuse jetzt das fünfte Mal das fünfte Video und folge diese diesen Shot, weil mir das einfach alles irgendwie ausgeht. Das ist natürlich schon stressig, so im Algorithmus so relevant zu bleiben irgendwie. Aber gleichzeitig macht das halt auch Spaß, wo man halt den Leuten, die einen hören, halt so nah ist irgendwie. Ja.
Maria: Und wie genau hast du damals dann die Entscheidung getroffen? Ich mache jetzt auch Social Media als Künstler und nicht nur meine Musik. Gab es da so einen aktiven Entscheidungsprozess oder hast du es einfach gemacht?
Michel (Lönneberger): Hm, für mich war das so ein bisschen, als ich damals angefangen habe mit Lönneberger, das war so 2021, das war für mich ein bisschen ein no brainer, irgendwie, dass ich das Gefühl hatte, okay, Social Media muss sein. Irgendwie einfach weil, weiß ich nicht da ist man halt einfach in Kontakt mit Leuten und und die Leute können sich bei einem melden irgendwie wenn wenn die irgendwelche Fragen haben oder einfach mit einem schnacken wollen.
Und der Kanal lief, also der Instagramaccount der lag aber sehr sehr sehr sehr lange einfach auf Eis. Da ist nix passiert, weil ich halt einfach eine nicht, nicht groß genuge, Hey das ist jetzt kein Deutsch. Aber eine Reichweite hatte, die nicht groß genug war. Da war halt einfach gar kein Verkehr auf dem Account und deswegen habe ich da einfach nichts gemacht.
Und dann irgendwann als so ein bisschen mehr Traction hatte meine Mucke irgendwie. Dann habe ich so ein bisschen angefangen, den auch zu bespielen. Vielleicht mal ein bisschen Bilder zu posten und hab das weniger so von der Richtung betrachtet. So Leute, die meine Mucke entdecken, entdecken dann mein Instagram Account, sondern habe das ein bisschen so versucht, so andersherum zu gestalten. Und zwar ich möchte, dass eventuell Leute meinen Instagram Account entdecken und darüber meine Mucke. Und dann hab ich einfach angefangen die ein bisschen zu bespielen und ja und da ist einfach so ein bisschen hartnäckig sein, hab ich das Gefühl, war ein bisschen so der Key.
Maria: Ja und wenn du jetzt deine Social Media Videos beschreiben müsstest für jemanden, der die noch nie gesehen hat. Wie sehen die aus?
Michel (Lönneberger): Okay, ähm. Also ich würde mal sagen, ich nehme meistens für mich so Stillleben in so Alltagssituationen, denen man etwas Schönes abgewinnen kann. Also sei es jetzt, man ist mit Freunden unterwegs und in einer Bar abends oder so und filmt dann einfach den Tisch, weil man spielt irgendwie gerade Karten oder so und einfach so ein bisschen so diese diese normalen, diese banalen Situationen, die man dann aufnimmt. Alltag. Es scheint irgendwie schön Sonne gerade Gegner, Häuserfassaden draußen oder so, dass man diese ganzen Sachen im Alltag aufnimmt und die dann zusammen schneidet in einem Video und damit so ein bisschen so ein Gefühl für den Song, den man damit bewirbt, irgendwie vermittelt. Das würde ich sagen, so ungefähr funktionieren die. Hat das die Frage beantwortet? Schon ein bisschen.
Maria: Also ich kenne die Videos ja auch. Ich würde sagen, das hast du ganz gut beschrieben, aber du postest ja auch hin und wieder mal andere Videos. So Vlogs und so. Was würdest du sagen: Was funktioniert am besten? Verstehst du den Algorithmus oder ist das jedes Mal eine Überraschung für dich?
Michel (Lönneberger): Ich hab das Gefühl, so bei den Vlogs ist das ein bisschen Überraschung. Ich glaube, ich habe jetzt mittlerweile bei den Song Promos ein bisschen eine Formel sag ich jetzt mal, aber eine Struktur, die ganz gut funktioniert. So. Bei den Vlogs ist mir das ein absolutes Rätsel. So manchmal hab ich das Gefühl läuft das iwie gut, manchmal nicht. Ich glaube, dass ich gelernt habe über die Zeit, dass man auf Social Media immer sehr, sehr gut damit beraten ist, Sachen zu machen, die relatable sind für einen Großteil der Leute. Ich glaube deswegen kam auch diese “vielzuschnell” Videos sehr gut an, weil sich da sehr viele Leute reinversetzen konnten. Wenn ich jetzt einen Vlog poste auf TokTok, dann kann ich mir natürlich vorstellen, dass sehr viele Leute sich denken Ja okay, wer ist er? Warum soll ich mir das angucken so: Wer bist du? Ich glaube, dass das so dieser relatability Aspekt sehr wichtig ist.
Maria: Okay, es gibt ja auch den einen oder anderen Künstler, zu dem ich dich jetzt nicht hinzufügen würde, aber bei dem man das Gefühl hat, dass man die Musik wirklich nur schreibt, um auf TikTok viral zu gehen, dass das zwei Minuten lang ist und der Refrain fünfmal kommt. Oder dass die eine Stelle immer wieder viral gegangen ist. Und das sind so zwei Sekunden von dem Lied, eigentlich. Achtest du, wenn du deine Musik schreibst, darauf, dass der Song viral gehen könnte, oder schreibst einfach Musik, wo du wirklich Bock drauf hast und hoffst dann einfach, dass der funktioniert.
Michel (Lönneberger): Hmm. Ich glaube, das ist schwierig, das abzustellen, dass man das Gefühl hat, okay, man überlegt ein bisschen, was natürlich auch gut funktionieren würde. So, ich glaube, das haben die meisten, Das ist wirklich schwer, das abzustellen. Aber natürlich versuche ich mich hauptsächlich darauf zu konzentrieren, was ich finde, was cool klingt, irgendwie. Man muss so ein bisschen gucken, habe ich das Gefühl, dass das gerade bei den Tracks auf TikTok die da so viral gehen, habe ich das Gefühl, dass man sich das sich ganz auf viele KünstlerInnen darauf versteifen okay, wie du schon meintest: Okay, die Hook ist richtig gut und die geht viral.
Und dann hatte ich aber auch oft das Gefühl, der Song kam raus und der Rest des Tracks ist übel Arsch. So und ich hab das Gefühl, dass. Das ist jetzt bisschen bis ich hoffe, das kommt jetzt so als Ego-Gewichse rüber, aber es ist so ein bisschen Ich habe das Gefühl, das habe ich bei den Tracks sich jetzt so gerade auf TikTok die ganz gut funktioniert haben von mir, dass ich das ganz gut gemanaged habe irgendwie, weil ich hab das Gefühl, dass ich die Rest den Rest des Songs nicht vernachlässigt habe.
Also ich habe das Gefühl, dass der Song von vorne bis hinten sehr, sehr stimmig ist und rund und Spaß macht zu hören und dass man die natürlich mit der Hook beworben hat und so und es aber sich trotzdem nicht off anfühlt und man hat nicht das Gefühl okay, ich hör jetzt die Hook und dann geht der Song weiter. Man ist so ja, was zur Hölle.
Es ist ja ein anderer Song einfach irgendwie und das bockt mich gar nicht. Aber ja, ich hab auch das Gefühl, dass ich bei Songs, an denen ich jetzt arbeite, so ein bisschen das Gefühl habe. Ich trau mich auch von dem, was ich bisher gemacht habe, ein bisschen wegzugehen. Jetzt nicht komplett musikalisch, aber so auch strukturell, dass man jetzt sagt, okay, man macht jetzt nicht a’la TikTok man startet immer sofort mit der Hook in den Track, sondern vielleicht fängt man auch einfach mal mit einem Vers an und so und genau versteift sich halt einfach nicht darauf, dass man 12.000 Mal die die Hook einfach in den Track reinballert.
Maria: Dann bin ich mal gespannt auf die neuen Lieder. Du hast es gerade schon so ein bisschen angesprochen, so privat versuchst so ein bisschen so Handy Detox zu machen wie ja viele von uns, weil man echt merkt, wie hoch die Screentime ist und dann überlegt sich dreimal, ob man wirklich ans Handy geht. Aber es ist ja nun mal jetzt Teil deines Jobs, wenn du an deinen Alltag denkst, wie oft hast du dann dein Handy in der Hand, um was für deine Musik zu posten oder zu checken oder zu interagieren?
Michel (Lönneberger): Wenn ich so regelmäßig Songs release, dann ja, habe ich locker, oh das kann ich ja mal Einstellung mal gucken, wie oft ich mein Handy hochhebe. Warte Mal das sieht man ja, wie oft ich mein Handy, Screentime, wie oft ich mein Handy anheb und Instagram öffne. Daily Average Mein Daily Average Pickup ist 92, also das ich jeden Tag mein Handy 92 mal hochheb und ich habe diese Woche mein Handy 458 mal hochgehoben und davon habe ich direkt nach dem Hochheben 106 mal Instagram geöffnet.
Das ist so fucked. Das ist so also richtig gottlos.Ja und dann ist man natürlich überlegt man die ganze Zeit okay, was kann ich jetzt zum Beispiel was kann ich verwerten, was kann ich wie in die Story posen oder whatever, was ist vielleicht jetzt nicht so gut? Was kann ich machen, um einfach noch mal so ein bisschen. Es ist immer ein ungutes Gefühl zu haben man hat nichts in der Story so, man hat das Gefühl, der der versandet ein bisschen der Account. Deswegen ja, man ist mit im Kopf immer ein bisschen noch beim Account dabei, das auch anstrengend. Das will ich jetzt nicht hier so glorifizieren. Ich bin natürlich dankbar, dass ich einen Account habe, wo so viele Leute so engagen, aber es ist auch echt echt nicht ohne. Also es ist auch wirklich anstrengend, das weiter zu betreiben so.
Maria: So. Ja, das glaube ich. Es fällt mir ja schon mit meinem privaten Account manchmal schwer, wo ich mir so denke: Das juckt auch im Endeffekt bei mir niemanden, ob ich jetzt was poste oder nicht. Ich habe, als ich in der Recherche für das Interview habe ich mir natürlich dann Accounts angeschaut und auch auf TikTok zum Beispiel gesehen bei deinen reposteten Videos, dass auch schon echt viele Fans zu deinen Songs irgendwelche coolen Videos hochgeladen haben, was ja auch ein krasses Gefühl sein muss. Was war bis jetzt so für dich der coolste Moment in so Faninteraktionen oder so?
Michel (Lönneberger): Absurd, ja. Der coolste Moment in Faninteraktionen? Also ich muss, ich muss sagen eine Aktion, da muss ich auch ein Shoutout geben, weil das ist wirklich absurd. Da gehe ich kurz auf meinen Instagram Account, da hat mir nämlich eine geschrieben. Ich glaube die hieß Emma. Moment, die hatte mir nämlich geschrieben und meinte so Ja, Michel, ich habe irgendwie deine Musik irgendwie gehört und so und mega cool und ich würde mir gerne ein Tattoo stechen lassen.
Und ich so: Jo äh okay Wild, was stellt sich da irgendwie vor? Und dann meinte sie so: Äh, ja, ich - Alex hieß sie - Und dann hat sie geschrieben Ja, ich würde mir gerne ein Tattoo stechen lassen und mach einfach mal irgendwas. Ich find deine Mucke cool, zeichne mal einfach irgendwas. Und ich war so Ja, okay, ich mache jetzt einfach mal was.
Hab ich dann fünf Minuten bei mir zu Hause bei meiner Mutter in die Küche gesetzt, habe auf so einem Block irgendwas gekritzelt und, habe ihr das, Dann hab ich dann ein Foto auf Instagram geschickt so und meinte Hier, mach was du möchtest, Hier ist die Skizze, so. Ich bin dir nicht, ich nehme es dir nicht übel, wenn du dir das nicht stechen lässt so.
Und dann hat sie mir so zwei Tage später ihren Arm geschickt und da hat sie das einfach so wirklich so so groß, hat sie das einfach auf ihren Oberarm tätowieren lassen Digga. So wild, ich war wirklich also das war, glaube ich, das absurdeste bisher, weil ich so war: Digga what? Die hat jetzt ihr Leben lang diese Skizze von mir auf dem Arm einfach. Das ist so crazy.
Maria: Was hast du da gezeichnet?
Boah, ich würde das jetzt mal beschreiben als Person, die einen sehr tiefen Squad macht und ihre Arme hebt und raucht. [Ja] Crazy! Und das hat sie jetzt tätowiert? [Ja hier]
Verrückt, Aber ehy es sieht cool aus. Ja crazy!
Michel (Lönneberger): Es sieht mega cool aus. Ich finde das auch richtig crazy. Aber digga, einfach diese Vorstellung, dass sie einfach meine Mucke gehört hat und dann so war. Jo, kannst mir mal was zeichnen, ich tätowier mir das. Crazy. Also das war wahrscheinlich das Absurdeste, was bisher passiert ist.
Maria: Ja, das kann ich verstehen. Das ist auch echt absurd, aber cool. Shoutout an Alex.
Und kannst du dich noch dran erinnern, als du das erste Mal so ein Video gesehen hast, was so Fans gemacht haben? Was war da so dein Gefühl, Deine Reaktion?
Michel (Lönneberger): Das war so crazy, weil ich so gecheckt hab okay, die Leute hören das nicht nur gerne, sondern die können das auch auf ihr, auf das, was sie so erleben, irgendwie übertragen oder so, diesen Vibe den ich da gemacht hat er geschaffen habe irgendwie und dass sie den Song gut genug finden, um selber auf ihrem, auf ihrem Social Media Account mit dem Song was zu posten.
Da war ich einfach so, so: Was, was geht jetzt ab? Irgendwie so. Ich hab das Gefühl, das sage ich andauernd immer wieder. Aber ich hab das Gefühl so, ich habe das einfach so aus Spaß irgendwie gemacht, weil ich da Bock drauf hatte und plötzlich mögen Leute den Song so gerne, dass sie sich dazu entscheiden: Ja okay, ich poste jetzt auf meinen Account ein Video mit diesen Song, weil er passt da gerade gut zu irgendwie. Das war einfach völlig absurd. Also wirklich richtig krass.
Maria: Ja, das glaube ich dir. Wir haben jetzt ja ganz viel schon über Social Media geredet. Gibt es denn auch was, was sich an Social Media wirklich nervt? Außer vielleicht dieses die ganze Zeit am Handy sein?
Michel (Lönneberger): Ich glaube, was mich richtig nervt ist wie manchmal, wie erst mal, wie unberechenbar das manchmal ist.
Also dass man manchmal das Gefühl hat, okay, wenn man denkt, man hat irgendwie so was rausgefunden, wie man den Algorithmus iwie dribbeln kann, dann postet man Video das macht, das Ding macht so 800 Views. Und man ist so: Bro das hat ja irgendwie gar nicht funktioniert. Also diese Unberechenbarkeit und dann einfach wie consistent man sein muss. Also dass man wirklich, ich habe das Gefühl, bei TikTok zählt dann einfach so Quantität, dass man das Gefühl hat, man muss einfach andauernd posten und die ganze Zeit da sein, damit man irgendwie auf dem Schirm vom Algorithmus bleibt.
Und das ist so eine Sache, dass ich das Gefühl hab, es wird irgendwie so Quantität vor Qualität iwie so ein bisschen gestellt habe ich das Gefühl. Das finde ich manchmal schade, weil ich irgendwie das Gefühl habe so, ich meine, das ist natürlich ein bisschen Notwendigkeit, weil da die Mengen an Content, die da gepostet werden. Klar musst du da irgendwie gucken. Okay, kannst nicht alles monitoren irgendwie, aber das finde ich ein bisschen schade, dass das so Videos in die eine Menge Mühe steckt irgendwie, dass die dann eventuell nicht die gleiche Reichweite bekommen, wie wenn man einfach irgendwie jeden Tag da irgendwas rausknallt.
Maria: Das stelle ich mir auch echt anstrengend vor. Wenn man jetzt so sich die letzten Jahre anschaut, dann hat man ja auch gesehen, wie schnell sich Social Media verändert und wie schnell dann neue Plattformen vielleicht doch super groß werden oder nicht so groß, wie man erwartet hat. Auch jetzt so, wenn man nach Amerika schaut und da der TikTok Ban ansteht und das wird ja auch die App verändern. Hast du irgendwelche Pläne oder machst du dir so gar keine Gedanken darüber, wie die Zukunft aussieht mit Social Media?
Michel (Lönneberger): Doch schon, also ich glaube, dass Social Media nicht weggehen wird. Also natürlich hat man so ein bisschen das Gefühl okay, wie entwickelt sich das so ein bisschen. Und was ist mit den Algorithmen irgendwie und.
Man macht sich natürlich Sorgen: Hat meine meine Musik irgendwie so manchmal die Langlebigkeit, die ich mir wünsche. Also wenn ich jetzt kein Social Media mehr hätte, würden dann in einem Jahr die Leute noch meine Mucke hören, oder? Oder lebt das so ein bisschen von dieser Social Media Situation? Das ist natürlich das ein bisschen Angst, die man hat. Deswegen versucht man halt so ein bisschen so den Mittelgrund so zu finden zwischen Ich habe eine starke Social Media Präsenz, aber ich will kein Influencer sein. Also ich möchte gerne, dass ich Musiker bin so und meine Musik steht ist man die Sache, die ich mach so und das ist so der Hauptfokus Punkt von dem irgendwie wer ich bin und nicht mein Social Media Content irgendwie. Und auch wenn der weg wäre, plötzlich möchte ich, dass meine Musik trotzdem auch alleine weiterhin relevant ist. Und da steht genau.
Maria: Dann habe ich schon die abschließende Frage: 2024 war für dich ja ein Jahr mit einer sehr steilen Lernkurve und: Was würdest du denn anderen Newcomern raten, die ebenfalls diesen Weg einschlagen möchten oder die kurz davor stehen, viral zu gehen. So was ist das größte Learning, was du mitnimmst?
Michel (Lönneberger): Das größte Learning, was ich mitnehme, ist, glaube ich, erst mal Ruhe bewahren, nichts überstürzen.
Und eine Sache, die ich allen an die Hand geben kann: Unterschreibt nicht überstürzt irgendein Label-Vertrag. Bitte. Wenn ihr mir eins versprecht, dann bitte das. Ich möchte nichts verteufeln, wirklich gar nichts. Aber ich hätte das Gefühl, dass viele NewcomerIn eventuell in diese Falle stapfen von: Man kriegt jetzt plötzlich ein Angebot von einem von einem großen Majorlabel oder so. Und hat dann als Newcomer sofort das Gefühl: Oh Gott, das muss ich sofort, das ist eine einmalige Chance, Muss ich sofort unterschreiben. Oh, sucht euch Kontakte in der Musikindustrie, eventuell schreibt irgendwelche Leute an, fragt die. Ansonsten: Ich weiß, es kostet Geld, aber ihr seid mit einem Anwalt immer gut beraten. Lasst euch nicht in irgendwas einlullen, sondern holt euch erstmal bitte professionelle Meinung ein, weil in einem Vertrag drinhängen, der euch nicht glücklich macht, dass es immer eine Scheiß-Situation. Und deswegen bitte überstürzt nichts.
Maria: Ja cool, dann freue ich mich auf jeden Fall weiterhin zu beobachten, wie es bei dir weitergeht und freue mich schon auf die ganzen neuen Songs, die dieses Jahr hoffentlich rauskommen.
Michel (Lönneberger): Ja, Dankeschön, ich freu mich auch sehr. Ich glaube, dass ich das an sehr sehr guten Sachen arbeite und 2025 auch, wenn man immer ein bisschen Schiss hat, so: Oh Gott wie wird das Jahr jetzt. Ich glaube, dass wir diesen 25 ein sehr, sehr, sehr gutes Jahr für meine Mucke und mich wird. Und für dich hoffentlich auch, Maria.
Maria: Ja dann, Danke schon mal, dass du dir die Zeit genommen hast. Und ja, ich freue mich.
Michel (Lönneberger): Ja, Danke, dass ihr mich gefragt habt. Ich wünsche allen, die zugehört haben einen wunderschönen Tag.