Reportage: CleanUp Munich

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Mitten in München, an einem warmen Sommerabend, startet eine bunte Aktion am Isarufer. Unsere Autorin Lena ist dabei und berichtet von Cleanup Munich, einer Initiative von Rehab Republic e.V. Freiwillige, verkleidet in bunten Tutus und als riesige Zigaretten, sammeln gemeinsam Kippen und Kronkorken, um die Isar sauber zu halten. Was hinter dieser kreativen Aktion steckt, wie Passanten Kronkorken und Zigarettenstummel gegen Getränke eintauschen können und warum Umweltschutz auch Spaß machen kann, erfahrt ihr in Lenas Reportage.

Lena live: Ich stehe gerade am Isarufer in München. Es ist ein relativ warmer Sommerabend und viele Leute sitzen oder liegen im Gras und genießen einfach das schöne Wetter. Mittendrin startet eine Aktion von Cleanup Munich. Die Teilnehmer haben bunte Tutus an und sind teilweise als riesige Zigaretten verkleidet. Ich will wissen, was hat es damit auf sich und was sind die Ziele der Aktion?

Sabrina: Ich bin Sabrina. Ich bin Teil des Cleanup Munich Teams. Cleanup Munich ist ein Projekt von Rehab Republic e.V. Unser Ziel ist es München so weit es geht von Kleinstmüll zu befreien, also hauptsächlich Kippen und Kronkorken und wir sind heute an der Isar unterwegs, weil hier gerade im Sommer, wenn viele Leute hier feiern und trinken, viele Kippen um Kronkorken einfach am Boden landen.

Lena: Bei Cleanups, wie, denen von Rehab Republic treffen sich Freiwillige an Stränden oder Flussufern, um herumliegenden Müll zu sammeln. Bei der Aktion heute können Passanten in einer sogenannten Wechselstube Kronkorken und Kippen-Stummel gegen Getränke eintauschen.

Atmo

Person 1: Oh ich hab grade keine 20 Kippen oder Kronkorken.

Person 2: Die müsstet ihr natürlich hier sammeln.

Sabrina: Das große Problem bei Kippen - und das wissen tatsächlich viele Leute gar nicht - ist, dass ein Kippen-Stummel bis zu 1.000 Liter Wasser verschmutzen kann und das ist ganz schön viel. Und vor allem, wenn man einen reißenden Fluss daneben hat, landen relativ viele Kippen-Stummel im Wasser.

Lena: Tatsächlich hat eine Studie der Technischen Universität Berlin festgestellt: Ein Zigarettenstummel gibt unter bestimmten Bedingungen genug Schadstoffe ab, um 1.000 Liter Wasser zu verseuchen. Unter anderem geben benutzte Zigarettenfilter Nikotin, Schwermetalle und Mikroplastik ab. Diese Teilchen werden von kleinen Lebewesen wie Plankton oder Insekten gefressen und gelangen so in die Nahrungskette.

Darauf will auch die Initiative "Mach ma Moosach sauber" hinweisen. Die Gruppe begleitet den CleanUp mit einem ganzen Bollerwagen voller Kippenstummel. Insgesamt haben sie in den letzten zwei Monaten über 20.000 Kippen gesammelt.

Rosi: Wir haben dasselbe Ziel. Wir wollen andere motivieren, auch den Müll aufzuheben oder gar nicht erst wegzuschmeißen. Viele, die wir unterwegs treffen, sehen das und denken: "Oh, da pass ich beim nächsten Mal besser auf." Also ein bisschen hilft es schon.

ST: Trotz der eher ernsten Thematik ist die Stimmung beim Cleanup sehr fröhlich. Mit bunten Tutus und Live-Musik fällt die Aktion direkt auf. Das Equipment und der gesammelte Müll werden ganz im Sinne der Umwelt mit Lastenrädern und einer Solar-Rikscha transportiert.

Sabrina: Wir versuchen, die Leute mit "Yeah statt Buh" – das ist unser Motto – dazu zu animieren, selbst wirksam zu werden und aktiv zu werden und dass Umweltschutz auch Spaß machen kann und nicht mit erhobenem Zeigefinger.

Lena live: Was würdest du denn sagen, wenn jemand mit dem Argument kommt: “Die paar Kippen, die ihr sammelt, verändern doch nichts?“

Sabrina: Alles verändert was. Also jeder kleine Schritt hilft. Jeder Kippenstummel, der nicht im Wasser landet, sind im schlimmsten Fall 1.000 Liter Wasser. Also jeder Mensch, jede Person kann was verändern und wenn wir viele sind, können wir noch viel, viel mehr verändern.

Lena: Ich war wirklich überrascht von der positiven Stimmung beim Cleanup und davon, wie viele Passanten tatsächlich mit gesammelt haben und hoffe, dass die Umweltverschmutzung durch Zigaretten dadurch wenigstens ein Stück weit zurückgeht.

Unser Musik-Mix

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