Interview mit Leony

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Die deutsche Sängerin Leony hat in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt. Sie kann weltweit mehr als 800 Millionen Streams vorweisen und ist durch ihre aktuelle Single “Fire” - dem offiziellen EM-Song - zur Zeit in aller Munde. Im Interview mit unserem Redakteur Maxi spricht die gebürtige Oberpfälzerin unter anderem über ihren schweren Start in die Musikbranche und wie sie heute mit dem Thema Hate umgeht.

Maxi: In einem kleinen Ort in der Oberpfalz geboren und jetzt auf den größten Bühnen Europas: Leony Burger hat sich gerade in den vergangenen Jahren zu einem aufstrebenden Popstar entwickelt. Heute ist sie bei uns zu Gast im Interview. Hallo Leony!

Leony: Hi!

Maxi: Wie bist du denn eigentlich zur Musik gekommen?

Leony: Ich habe mein ganzes Leben lang schon Musik gemacht und habe glaube ich mit sechs oder sieben zu meiner Mama schon gesagt, Mama, ich werde mal Sängerin, ich werde mal auf einer Bühne stehen. Nicht weil ich so überzeugt von mir war, sondern einfach weil ich wusste, dass ich das unbedingt will. Und von dem Zeitpunkt an eigentlich, vor allem ab dem Teenageralter, sehr, sehr viel Arbeit, Zeit und Herzblut reingesteckt, dass es irgendwann, ja, auf einmal funktioniert hat und ich jetzt da stehe und sagen kann, ja, ich bin Sängerin.

Maxi: Mit “Faded Love”, “Remedy” und “Somewhere in Between” hast du ja auch schon Songs produziert, die einige Wochen in den Charts waren. Was inspiriert dich denn so beim Songschreiben?

Leony: Das ganze Leben, ehrlich gesagt. Also natürlich viel von meinem Leben, von meinen Erfahrungen, meine Emotionen, meinen, ja, meinen Werdegang und auch natürlich von Freunden, von der ganzen Welt, Dinge, die passieren in der Welt. Also das ganze Leben inspiriert einen eigentlich für die Songs, die man schreibt.

Maxi: Du wurdest letztes Jahr zum Bambi-Publikumspreis als erfolgreichste Künstlerin des Jahres nominiert, hast 369.000 Follower auf Instagram. Wie geht man denn mit dem Ruhm um?

Leony: Das ist eine schwierige Frage. Also das ist auch immer ganz, ganz schwierig zu greifen, so ehrlich gesagt, weil für mich privat bin ich immer noch die gleiche Leony, wie vor zehn Jahren, wie vor 20 Jahren gefühlt. Natürlich wächst man, aber das ist jetzt nicht so, als würde ich in meinem Kopf, wenn ich rumlaufe, die ganze Zeit denken, okay, ich bin jetzt ein Star. Man merkt das erste Mal so, wenn man dann wirklich mal unterwegs ist, wenn man auf der Bühne steht, wenn wirklich Leute vor der Bühne stehen, die jeden Song von vorne bis hinten mitsingen.Und das ist natürlich, ja, auch eine Wertschätzung, so viel Support von Leuten zu bekommen, die einen gar nicht persönlich kennen. Und das ist sehr, sehr schön. Und mit den ganzen negativen Sachen, wie Hate im Internet, Dinge, die nicht funktionieren in der Musikbranche, bla, bla, bla. Ja, da findet man halt dann seinen Weg irgendwie mit umzugehen.

Maxi: Da hast du schon was fast vorweg gegriffen. Ich wollte nämlich eh übergehen auf, dass es ja in der Musikbranche nicht nur Lob gibt, sondern ja wahrscheinlich auch viel Kritik.

Wie geht man denn damit am besten um und welche Eigenschaften muss man denn so als Popstar mit sich bringen? Also was sind so Sachen, wo du sagst, das braucht man, um erfolgreich zu sein?

Leony: Wie man mit Hate umgeht, ich glaube, da hat jeder seine eigenen Wege und Mittel. Also bei mir war das so, dass ich auch schon relativ früh Gegenwind bekommen habe, einfach weil ich in einem sehr, sehr kleinen Dorf aufgewachsen bin. Und wenn man da mit 10 sagt, ich werde Sängerin und gehe auf die Bühne und vor allem spätestens mit 15, 16, 17 das immer noch will, dann wird man erst mal belächelt vor den Leuten oder versucht irgendwie, dass der Traum einem ausgeredet wird.

Und natürlich jetzt, je mehr man in der Öffentlichkeit steht, je mehr man online macht auf Social Media und sich präsentiert, desto mehr Hate prasselt natürlich auch auf einen rein. Und ich glaube, ich habe mir da einfach über die Jahre ein sehr, sehr dickes Fell wachsen lassen. Deswegen weiß ich, was ich kann, deswegen weiß ich genauso, was ich nicht kann.

Und man weiß ja auch, die Leute, die da hinter den Handybildschirmen sitzen, die da ganz, ganz euphorisch sind, jemand anders niederzumachen auf Social Media, das sind ganz, ganz arme Menschen.

Maxi: Jetzt hast du ja vor allem am Anfang deiner Karriere ja viel mit Vice zusammengearbeitet. Gibt es einen Künstler, mit dem du in Zukunft gerne einmal zusammenarbeiten würdest, wenn du es dir aussuchen könntest?

Leony: Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich Coldplay sagen. Also wenn Coldplay kein Mitspracherecht hätte, würde ich sagen, komm Jungs, wir machen jetzt einen Song zusammen. Das war eine absolute Lieblingsband und ich liebe alle Songs von denen und das wäre auf jeden Fall sehr, sehr krass, mal mit denen einen Song machen zu können.

Maxi: Hast du ein Lieblingslied von dir selbst?

Leony: Das ist schwierig zu sagen. Also das Lieblingslied zum Live spielen ist wahrscheinlich Remedy, einfach weil das das Erfolgreichste war und das natürlich auch bei den Leuten immer für eine sehr, sehr gute Stimmung sorgt und da am meisten mitsingen können, glaube ich. Deswegen macht das sehr, sehr viel Spaß, aber das kommt und geht in Phasen, würde ich sagen, welches Lied man jetzt am liebsten mag.

Maxi: Du hast ja den Song für die Fußball-Europameisterschaft schreiben dürfen. Wie fühlt sich das denn an?

Leony: Äh, surreal auf jeden Fall und das ist eine Riesen-Ehre für mich, dass ich ein Teil davon sein darf, vor allem, weil ich aus einer sehr fußballverrückten Familie komme und Fußball schon immer auch ein großer Teil in meinem Leben war und natürlich die EM ist ein riesiges Event, dass so viele Leute, vor allem in Europa, aber auch auf der ganzen Welt mitverfolgen werden und dann auch mit zwei so großen, krassen Künstlern wie OneRepublic und Medusa ein Teil davon sein zu dürfen, ist schon eine sehr, sehr große Ehre für mich.

Maxi: Und zum Abschluss noch ganz kurz, wie weit kommt die deutsche Nationalmannschaft?

Leony: Ich glaube tatsächlich, dieses Jahr haben wir sehr, sehr gute Chancen. Also ich finde den Kader sehr gut und auch mit dem Trainer haben wir, glaube ich, sehr viel Glück dieses Jahr wieder. Deswegen ich drücke der deutschen Mannschaft beide Daumen und hoffe natürlich, dass wir sehr, sehr weit kommen, wenn nicht ins Finale.

Maxi: Okay, dann vielen Dank. Ich hoffe, dass alles erfolgreich weiterhin läuft in der Karriere und sage Danke.

Leony: Super, Dankeschön. Ciao.

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