Gebauter Beitrag: App Gastrong

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Immer mehr Betriebe in der Gastronomie haben mit Personalmangel zu kämpfen. Das haben auch vier Freunde aus der Nähe von Crailsheim mitbekommen und hatten die Idee eine App zu entwickeln. Diese ist vor kurzem online gegangen und soll Gastronomie-Betriebe mit Aushilfskräften zusammenführen. Das Prinzip ist dabei sehr simpel: Profil erstellen, Swipen und bei einem Match Kontakt aufnehmen. Ob die App sich durchsetzen kann, wird sich erst zeigen, die Gründer sind jedenfalls überzeugt.

Marcel: Ob Asiatisch, Italienisch oder auch nur auf ein Getränk - wir alle gehen gerne in Restaurants. Im schlimmsten Fall hängt dann an der Tür ein Schild: „Wegen Personalmangel geschlossen“ oder es gibt eingeschränkte Öffnungszeiten. Das sind natürlich Ausnahmen. Aber einen Zettel im Eingangsbereich eines Lokals, auf dem steht: “Aushilfskräfte gesucht”, hat wohl jeder schon einmal gesehen. Denn es fehlen laut dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA immerhin rund 65.000 MitarbeiterInnen in der Gastronomie.  Diese Suche nach Personal soll in Zukunft einfacher werden.

Gründer-Team: Gastrong, wir helfen der Gastronomie. Wir wollen tatsächlich die Gastro stärken, daher auch der Name Gastrong, also aus Gastro und Strong zusammengesetzt. Wie läuft es aktuell: Die Gastronomen hängen Schilder bei sich an die Tür, Aushilfe gesucht, das hat ja auch keine Reichweite. Nein, wir wollen den Markt ja auch ein bisschen digitalisieren.

Marcel: Das sagen die Gründer Klaus Kruthof, David Seeger, Julian Schulze und Ridvan Bahtiri in einem Werbevideo der App gastrong.de. Eine App, die Gastronomen und Aushilfskräfte zusammenführen soll. Das Funktionsprinzip ist simpel und funktioniert ähnlich wie bei Dating-Apps. Profil erstellen und „losswipen“. Beim Erstellen des Profils macht man Angaben, nach denen Job-Anbieter oder im umgekehrten Fall Job-Suchende gezielt filtern können.

Gründer-Team: Wenn ihr einen Job sucht, könnt ihr auswählen, wo sucht ihr den Job, was für einen Job sucht ihr genau, für wie viel Stundenlohn würdet ihr arbeiten. Zu welchen Tageszeiten würdet ihr arbeiten. Als Arbeitgeber könnt ihr entscheiden, wie viel Stundenlohn wollt ihr anbieten, was für Jobs bietet ihr an.

Marcel: Wenn beide Seiten sich gegenseitig ein Like gegeben haben, kann man mit der Chatfunktion Kontakt aufnehmen. Es gibt auch die Möglichkeit, beispielsweise speziell für größere Veranstaltungen gezielt zu suchen. 

Gründer-Team: Es gibt viele Cateringservices die werden gebucht auf Hochzeiten etc. Dann sagen die, an dem und dem Datum bräuchte ich hier drei bis vier Servicekräfte.

Marcel: So weit, so gut, aber wie sehen die Beteiligten das Ganze? Denn sie sollen die App ja auch nutzen.

Cristina Heumann: Ja doch, das käme schon in Frage. Also wir haben schon Probleme gehabt, deshalb mussten wir den Sonntag zu machen. Weil wir haben bis jetzt 6 Tage Woche gehabt und ab letztes Jahr machen wir nur 5 Tage Woche, weil für Sonntag haben wir praktisch kein Personal gefunden.

Marcel: Sagt Cristina Heumann, Inhaberin vom Bratwurst-Glöckle in Ansbach. Sie kann sich vorstellen, die App zu nutzen. Aber: Funktioniert die App auch in ländlichen Regionen? In Ansbach und Umgebung gab es zum aktuellen Zeitpunkt jedenfalls noch kein nennenswertes Angebot. Und welchen Einfluss nimmt das Profilbild auf die Entscheidung? Das sei nämlich obligatorisch, sagen die Gründer der App.

Gründer-Team: Wir haben auch verpflichtend gemacht, dass man Bilder hinterlegt, dass man gleich beim ersten Blick sieht: der passt mir oder der passt mir nicht, weil der erste Eindruck ist ja schon entscheidend in vielen Sachen.

Marcel: In der Theorie lässt sich auch einfach ein schwarzes Bild oder Ähnliches als Profilbild hochladen, doch welche Auswirkungen das auf die Jobsuche hat, lässt sich Stand jetzt noch nicht sagen.

Cristina Heumann: Na ja, für das, dass ich Personal für die Küche brauche, ist es mir schon wichtig, dass ich den Mensch vorher sehe, weil es ist da wichtig, dass er sauber ist und einen sauberen Eindruck macht.

Marcel: Laut den Gründern sei die App besonders interessant für Studierende, die für ihr Studium in eine andere Stadt ziehen.  So können sie schon im Vorfeld nach einem Nebenjob im Gastrobereich suchen.

Gründer-Team: Wichtig war uns auch die Flexibilität. Das man auch sagen kann, vielleicht komme ich aus nem Dorf und würde gerne mal in einer Großstadt arbeiten. Ganz wichtiger Punkt auch Studentenleben. Also ich bin vielleicht 18 Jahre alt, hab grad mein Abi gemacht, gehe jetzt in die große Stadt und hab ja  keinen Plan wo kann ich da in der Gastro arbeiten.

Marcel: Da die App erst seit gut einem Monat nutzbar ist und sich noch im Aufbau befindet, bleibt abzuwarten, wie sie angenommen wird. Auf jeden Fall könnte so die Suche nach Aushilfskräften leichter werden. Die Schilder mit Job-Angeboten im Eingangsbereich der Restaurants könnten somit möglicherweise bald der Vergangenheit angehören.

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