Nachhaltigkeit auf dem Ansbacher Streetfoodfest

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Ende April war es wieder soweit und verschiedenste Foodtrucks haben sich für ein Wochenende in Ansbach versammelt. Beim Streetfoodfest gab es neben leckerem Essen und verschiedenen Getränken vor allem eines: Viel Müll. Wie nachhaltig ist die Veranstaltung – und wird Nachhaltigkeit überhaupt vorausgesetzt?

ST: Spiralkartoffeln, Säfte, Steak-Sandwiches – Auf dem Ansbacher Streetfoodfest kann man an den Trucks entlang schlendern und sich durch die verschiedensten Gerichte probieren. Serviert wird alles in Wegwerf-Verpackungen und Einweg-Geschirr. So richtig nachhaltig ist das ja nicht.

Peter Wolf steht hinter der Theke seines schwarzen RibWich Trucks. Gerade gibt er eines seiner Sandwiches heraus. Verpackt ist es in Einwickelpapier mit Beschichtung, um das Gericht warmzuhalten. Papier ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Neben der Verpackung fallen bei Peter Wolf aber noch so einige andere Dinge an.

O-Ton 1: Der Truck selber ist ein 7,5-Tonner, der braucht wirklich seinen Sprit. Ja, aber ansonsten, vom Produkt her, da sind wir schon nachhaltig unterwegs.

ST: Bei so viel Gewicht elektrisch zu fahren ist allerdings auch noch keine Option. Die Verkäufer erklären: Lokalität sei ihnen sehr wichtig. Der RibWichTruck bezieht seine Frischware beispielsweise aus der Nürnberger Region. Auch die BBQ-Soße wird in Bayern hergestellt. Laut der Mitarbeiterin Rola Vania von Schulers Streetfood feilen sie dort noch am Thema Nachhaltigkeit.

O-Ton : Wir können vielleicht bei mehr Sachen drauf achten, aber das ist wichtig für uns. Beim Besteck, Teller, weil unsere Schalen sind aus Papier und kein Plastik, da sind wir schon langsam besser als früher.

ST: Kein Plastik zu verkaufen ist trotzdem eher Standard als Besonderheit.
Naja, für manche Besucher ist der Blickwinkel ein anderer. Philipp Heißwolf kommt für das Erlebnis und spannende Gerichte hierher.

O-Ton: Mir kommt es darauf an, dass der Müll nicht überall rumliegt, also dass genügend Mülleimer da sind. Dann bin ich eigentlich schon damit zufrieden, wenn ich verschiedene Essenssachen probieren kann.

ST: Müll liegt tatsächlich kaum auf dem Boden. Die Mülleimer quillen jedoch fast über.
Auf Veranstaltungen wie der Blauen Nacht in Nürnberg werden von den Organisatoren Nachhaltigkeits-Standards für die Foodtrucks vorausgesetzt. Dort dürfen die Food-Trucker nur Papier zum Einwickeln rausgeben. Alles andere wird durch Mehrweggeschirr ersetzt. Ist das auch in Ansbach der Fall? Peter Wolf und Rola Vania sind sich unsicher.

O-Ton: Habe ich jetzt nichts gelesen dazu…

O-Ton: Ich glaube nicht, ich habe das auch nicht mitbekommen.

ST: Sedat Türüc vom „PhillyCheeseKing“ ist dagegen überzeugt davon, dass die Vorschriften an jedem Ort gleich sind.

O-Ton: Das ist überall so. Es gibt kein Plastik mehr, Plastik ist total weg und die Schalen, die du rausgibst, müssen halt praktisch biologisch abbaubar sein.

ST: Aber was sagt eigentlich der Veranstalter zu diesen Unstimmigkeiten? Dominik Füzi der Mitveranstalter des Streetfoodfest teilt uns folgendes mit.
Zitat: „Vor dem Event […] weisen wir klar auf das Thema Nachhaltigkeit hin, dass im Idealfall […] keine Einweg-Sachen rausgegeben werden sollen. In dem Hinblick [gibt es aber] keine Strafen. Wenn sich jemand komplett quer stellt, […] kann man den nicht dafür belangen. […]“
Es werden also Empfehlungen bezüglich der Nachhaltigkeit ausgesprochen, bindende Vorschriften gibt es allerdings keine.

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