Psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen

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Die mentale Gesundheit beeinflusst nicht nur die Lernfähigkeit und soziale Entwicklung, sondern auch die Lebensqualität. In den vergangenen Jahren leiden immer mehr Kinder und Jugendliche an psychischen Erkrankungen. Über dieses Problem hat unsere Redakteurin Lilly mit der Psychologin Sarai Zeller und dem Schuldirektor Matthias Zeller von der Falkenrealschule in Freudenstadt gesprochen.

Matthias Zeller: Viele Kinder sind viel anfälliger für Stress wie sie es früher waren.

Sprechertext: Müde, traurig, unmotiviert: So fühlen sich immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland. Laut der Deutschen Angestellten-Krankenkasse DAK stieg die Zahl an depressiven Jugendlichen von 2019 bis 2022 um 24 Prozent. Matthias Zeller, Rektor der Falkenrealschule Freudenstadt, sieht eine klare Veränderung bei den Jugendlichen in den vergangenen Jahren.

Matthias Zeller: Wir haben immer mehr auch Schüler, die Schule komplett verweigern und Elternhäuser auch gar nicht mehr Lösungen finden, um dieses Problem irgendwie in den Griff zu kriegen. Auch unsere Strukturen haben dafür eigentlich relativ wenig Lösungen.

Sprechertext: Die Diplompsychologin Sarai Zeller aus Ansbach ist auf Kinder und Jugendliche spezialisiert. Sie hält die Pandemie für einen großen Faktor, der in Kombination mit weiteren Problemen zu psychischen Krankheiten führen kann.

Matthias Zeller: Gewalterfahrungen ist ganz viel, dann ist es Einsamkeit, dann ist Mobbing, dann sind es die gestiegenen Leistungsanforderungen. Das sind so die Klassiker.

Sprechertext: Laut Matthias Zeller trauen sich viele Kinder nicht, Hilfe zu suchen. Wagt ein Kind diesen Schritt aber doch, kommen weitere Hürden auf.

Matthias Zeller: Erster Ansprechpartner ist natürlich an allen Schulen in aller Regel der Klassenlehrer. Der sucht dann häufig eben Kontakt zum Jugendamt, wobei die eben auch völlig überlastet sind und das relativ schwer sich gestaltet.

Sprechertext: Mindestens genauso überlastet wie die Jugendämter sind auch die Schulpsychologen. Rechnet man die Zahl der Schulpsychologen hoch, müsste ein solcher im Schnitt rund 5400 Kinder betreuen.

Matthias Zeller: Also Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter essentiell tatsächlich. Oder eben auch, dass man nen Externen installiert, der dann da regelmäßig Sprechstunden anbieten.

Sprechertext: Hinzu kommt: Rund 30 Prozent aller deutschen Schulen haben nach wie vor keine Schulsozialarbeit. Vielleicht könnte die Lösung dieses Problems ein erster Ansatz sein, um die Zahl der Kinder mit psychischen Krankheiten zu reduzieren.

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