Rage-Minute: Eine Einladung von TK-Maxx

Ein Pressetermin, bei dem es nicht erlaubt ist, die Pressesprecherin zu zitieren, mit einem Audio-Aufnahmegerät aufzuzeichnen und man nicht eine einzige Frage ans Personal stellen darf? In unserer neuen Rage-Minute berichtet unsere Autorin Luca genau von so einem Termin.

In den Semesterferien kommen in den Posteingang vom Rabbit Radio meist relativ wenige E-Mails an. Wenn dann trotzdem drei verschiedene Einladungsschreiben und drei weitere Pressemitteilungen zum selben Store-Opening reinkommen, bin ich natürlich neugierig, recherchiere, packe ein Mikrofon ein und los geht´s zum angepriesenen Presserundgang von TK Maxx.

Und dann, vier Sätze später, teilt die Pressesprecherin mit, sie und alle Mitarbeiter*innen dürfen nicht zitiert werden. Und Fragen, bitte auch keine Fragen stellen.

Wie bitte? Eine Pressesprecherin, die nicht zitiert werden soll und Mitarbeiter*innen, die keine Fragen über ihren eigenen Arbeitgeber beantworten dürfen? Habe ich nicht gerade in der Hausordnung des bekannten amerikanischen Off-Price-Stores gelernt, dass (Zitat) wir uns genau zuhören und nachfragen sollen? Natürlich war das Team gemeint. Medienvertreter*innen sollen eher genau zuhören und nicht nachfragen.

Über was soll ich denn dann berichten? Na, über das, was in der "sehr ausführlichen Pressemitteilung" steht! Hm, hört sich ja dann an wie PR und verfehlt streng genommen den Sinn eines Pressetermins. Irgendwie paradox. Vielleicht war aber auch genau das so gewollt, denn in der Hausordnung des besagten Unternehmens steht schließlich „wir denken paradox und flexibel.“

Übrigens habe ich im Anschluss an das Event den Store über den angegebenen Pressekontakt mehrmals per E-Mail angeschrieben und nach einem Gesprächstermin gefragt. Mit dem Satz „sehr gerne möchten wir Sie auch noch einmal darauf hinweisen, dass bei TK Maxx "nur das Unternehmen zitierfähig ist, keine Person“, ließen Sie mich endgültig abblitzen. Das Unternehmen wirbt übrigens damit, man könne sich bei ihnen auf Schatzsuche begeben. Na ja, ich begebe mich jedenfalls zukünftig woanders auf journalistische Schatzsuche.

Ein Pressetermin, bei dem es nicht erlaubt ist, die Pressesprecherin zu zitieren, mit einem Audio-Aufnahmegerät aufzuzeichnen und man nicht eine einzige Frage ans Personal stellen darf? In unserer neuen Rage-Minute berichtet unsere Autorin Luca genau von so einem Termin.

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