Bandportrait - Boygenius

Bei dem Namen „Boygenius“ würde man vielleicht eine Boyband erwarten - doch tatsächlich besteht die Band aus drei Frauen. Sie machen vor allem tiefgründige Indie und Rock-Songs. 2023 war das Jahr für die Band - im März erschien ihr erstes Album, wofür sie mehrere Grammy-Nominierungen erhalten haben. Welche Rolle die enge Freundschaft dabei spielte, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Eine Boyband ohne Jungs? Das geht! Die drei Frauen Phoebe Bridgers, Lucy Dacus und Julien Baker bilden zusammen die US-amerikanische Band „Boygenius“.  Wegen ihres Namen sind sie allgemein als „Jungs“ bekannt. Auch die Fans haben diese Bezeichnung schon längst übernommen.

Die drei Solokünstlerinnen sind bekannt für ihre gefühlvollen und traurigen Texte. Sie lernten sich 2016 im Backstage Bereich einer Show kennen und tauschten sich danach in E-Mails über Bücher und Gedichte aus. Während dieser Zeit haben sich Julien und Lucy ineinander verliebt. Auch bei Phoebe Bridgers blieben die Gefühle nicht aus. Dazu sagte sie in einem Interview: „It was not like falling in love. It was falling in love.“

Die Band gründeten sie 2018. Eigentlich wollten sie im Studio erstmal nur einen Song aufnehmen. Herausgekommen sind stattdessen gleich sechs Stück, ihre erste EP mit dem Namen „Boygenius“.

Darauf folgten erst einmal Solo-Alben, auf denen die drei aber in jeweils einem Lied zusammen zu hören sind. Nach erzwungener Corona-Pause erschien dieses Jahr am 31. März, mit drei Jahren Verspätung, endlich das erste gemeinsame Album.

„i’ve definitely been a part of things that i felt less precious about and this was just like impossible to fumble, i think.

Originell benannt, beinhaltet „the record“ zwölf Songs aus dem Genre Indie und Rock. Themen des Albums sind Frust, Selbstzweifel und die tiefe Freundschaft der drei Mitglieder.

In dem Lied „We’re in love“ wird genau diese Beziehung angesprochen.

„You could absolutely break my heart
That's how I know that we're in love
I don't need the symbol of a scar
So put down the knife
We're not swapping blood

Die drei sind große Bewunderer der Arbeit und der Talente der jeweils anderen.

„maybe inspiration is the word that’s not intimidation but it feels a little bit too sincere so it devalues it, but i am very inspired by these guys“

Sie möchten sich natürlich auch gegenseitig beeindrucken – und pushen sich dadurch immer weiter.

„i was thinking about this yesterday, i’m like so competitive with y’all. – same."
„i always like when y’all tell me “You can beat it”, you know? like “that’s good, but there’s probably something better” i’ll be like “alright, bet”

Die tiefe Verbundenheit schafft einen sicheren Raum. Dadurch können sie ihre Kreativität ausleben, ohne Angst vor dem Scheitern zu haben.

„in this uh dynamic, i’m least scared to fail, like that’s what works about it."– „i felt relieved at the Coachella show because i played a wrong guitar note sooo many dB louder than the rest of the band and i was like „i know y’all know, i can play this. and i just made a mistake. you’ve seen me do it, i believe that you believe in me“ 

Wenn drei Songwriter zusammenkommen und sich gegenseitig unterstützen, entsteht eine interessante Dynamik.

„sometimes we’ve almost written verses that said the exact same thing." 

Alle drei schreiben ihre eigenen Texte und singen diese dann auch. Somit hat jeder Song eine Hauptsängerin, wird aber vor allem im Refrain von den anderen beiden begleitet. Eine Ausnahme gab es allerdings bei dem Lied „Not Strong Enough“. Dort wurden Textpassagen von Julien und Phoebe zusammengefügt, während sich Lucy erstmal schwergetan hat.

„(they got „not strong enough“ way before i did.) i just was like „this is cool, i don’t really know what to contribute“ ... it got cooler and cooler and i was like „oh i get the concept of the „always an angel, never a god“ part and helped write the choruses. but y’all had these verses that… I didn't see how they connected yet."

Als Zusatz zum Album erschien am 13. Oktober eine neue EP – mit vier Songs und einem weiteren genialen Namen: „the rest“. Als Nächstes stehen die Grammys an, bei denen die Band für das Album insgesamt sechs Nominierungen erhalten hat. Ein Grund, um nach dem erfolgreichen Jahr weiterhin Zeit miteinander zu verbringen.

„It’s true. That's like this band. An excuse to hang out“ 

In nächster Zeit wendet sich das Trio vermutlich erstmal wieder ihren auch sonst sehr erfolgreichen Solo-Karrieren zu. Aber bestimmt gibt es danach – und vielleicht sogar zwischendurch – wieder weitere gemeinsame Projekte, die ihre besondere Freundschaft widerspiegeln.

Bei dem Namen “Boygenius” würde man vielleicht eine Boyband erwarten - doch tatsächlich besteht die Band aus drei Frauen. Sie machen vor allem tiefgründige Indie und Rock-Songs. 2023 war das Jahr für die Band - im März erschien ihr erstes Album, wofür sie mehrere Grammy-Nominierungen erhalten haben. Welche Rolle die enge Freundschaft dabei spielte, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

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