Not macht erfinderisch

Von Rawoixel.com auf FreePik

Not macht erfinderisch. Neugier auch. In den 30er bis 60er-Jahren gab es eine ganze Welle an Innovationen. Mit dem Fernsehen holten wir uns die Welt ins Wohnzimmer. Mit Geschirr aus Plastik bewirteten wir unsere Gäste. Und selbst die Entdeckung des Weltalls schien greifbar nahe. In den Wirtschaftswunderjahren war mit einem Mal vieles möglich. Aber: Längst nicht alle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mündeten in einer bahnbrechenden Erfindung. Im Gegenteil – vieles, was sich Menschen damals ausdachten, wirkt heute eher wahnwitzig als weltverbessernd.

Leon:
Also ich weiß nicht wie es bei euch so war, aber ich bin als Kind früher sehr oft raus in die Natur gegangen, entweder zum Spielen oder einfach um sich zu langweilen. Frische Luft ist ja erwiesenermaßen auch sehr gesund und wichtig für die Entwicklung von Kindern. Das dachte sich wohl auch Emma Read, als sie ein Buch eines New Yorker Kinderarztes darüber gelesen hat. Blöd nur, dass sie gemeinsam mit einem Ihrem Kind in einem kleinen Apartment mitten in Washington gelebt hat und der nächste Park mal nicht so eben ums Eck war. Also stellte sie sich die Frage: Wie kann ich mein Kind an die frische Luft lassen, ohne dabei die Wohnung zu verlassen? Die Antwort ist doch glasklar. Ich hänge mein Kind aus dem Fenster.

So baute sie einen kleinen Drahtkasten und befestigte diesen, wie ein Blumentopf, außen am Fensterbrett. Dort konnte der Nachwuchs dann sitzen und dem Lärm der Innenstadt lauschen. Anschließend hat sich Emma ihre grandiose Idee sogar patentieren lassen. Durchgesetzt hat sich das ganze glücklicherweise nicht, weil dann doch zu viele Mütter zu wenig Vertrauen in die Stabilität der Konstruktion hatten.

Tanzen scheint im Vergleich dazu wesentlich sicherer zu sein. Allerdings erfordert das auch eine gewisse Lernkurve. Sei es auf dem Abschlussball oder bei einer Hochzeit – der Tanz mit einem Partner erfordert Übung und Koordination, um ein gut eingespieltes Team zu werden. Für diejenigen, die vielleicht nicht so talentiert im Tanzen sind, gibt es aber eine clevere Lösung: siamesische Schuhe. Das mag jetzt vielleicht erstmal ein bisschen seltsam klingen, aber die Idee dahinter ist durchaus vielversprechend. Bei siamesischen Schuhen werden die Spitzen der gegenüberstehenden Schuhe miteinander vernäht. So tritt sich garantiert niemand mehr beim Walzer auf die Füße. Tja, sollte aber selbst das nicht helfen, muss wohl einer von beiden barfuß nach Hause.

Manchmal ist man sich eben einfach etwas uneinig beim Tanzen. Wobei man sich aber glaube ich immer einig sein kann, ist die Tatsache, dass Pflanzen ja bekanntermaßen alle Kriterien eines Lebewesens erfüllen. Sie bestehen aus Zellen und wachsen. Sie haben einen Stoff- und Energiewechsel und müssen über Ihre Wurzeln Mineralstoffe und Wasser aufnehmen, weil sie sonst verwelken würden. All das trifft auch auf Tomaten zu, und so wollte Ron Hubbard in den 60er Jahren herausfinden, was die Tomate fühlt. Mithilfe eines selbstgebauten Elektrometers untersuchte er das Schmerzempfinden der Tomate. Seine Versuche haben zu dem Ergebnis geführt, dass Tomaten scheinbar schreien, wenn man sie in Scheiben schneidet. Das klingt ziemlich schmerzhaft.

Um aber nicht nur in der Vergangenheit zu verweilen, haben die klugen Köpfe aus unserer Zeit auch einiges zu bieten. Die Welt wird ja immer smarter. Es gibt Smart TVs, Smartphones und auch Smartwatches.

Was aber, wenn wir es schaffen, noch effizienter zu werden. Genau das dachte sich die Firma Nokia, als sie 2014 ein Konzept entworfen hat, das jeden um den Finger wickeln soll. Stellt euch vor, euch ruft jemand an und das Einzige, was Ihr machen müsst, um den Anruf entgegenzunehmen, ist mit dem Finger zu schnipsen. Das soll der Smart Ring ermöglichen. Den zieht ihr einfach über den Zeigefinger und schon könnt Ihr eure E-Mails checken, ohne das lästige Handy aus der Tasche zu holen. Ob sich der Ring aber jemals durchsetzen wird und wir ihn dann doch alle tragen, steht noch in den Sternen..

Was allerdings heute noch in unseren Küchen in gewisser Form benutzt wird, ist die Löffelwaage. Dieses Multifunktionsgerät war im Prinzip das Schweizer Taschenmesser für jeden Hobbykoch. Eine gute Idee, um beim Schöpfen mit dem Löffel gleich zu wissen, wie groß die Portion ist . In den 60er Jahren wurde das Gerät zum zwischenzeitlichen Verkaufsschlager. Damals hat es noch mit einer analogen Skala, so ähnlich wie bei einer normalen Waage, gemessen. Heutzutage funktioniert das natürlich alles digital. So kann beim Backen ganz bestimmt nichts mehr schief gehen.

Not macht erfinderisch. Neugier auch. In den 30er bis 60er-Jahren gab es eine ganze Welle an Innovationen. Mit dem Fernsehen holten wir uns die Welt ins Wohnzimmer. Mit Geschirr aus Plastik bewirteten wir unsere Gäste. Und selbst die Entdeckung des Weltalls schien greifbar nahe. In den Wirtschaftswunderjahren war mit einem Mal vieles möglich. Aber: Längst nicht alle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mündeten in einer bahnbrechenden Erfindung. Im Gegenteil – vieles, was sich Menschen damals ausdachten, wirkt heute eher wahnwitzig als weltverbessernd.

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