Wo ist Heidi?

In einer düsteren Novembernacht 2013 verschwindet im Nürnberger Stadtteil Fischbach eine Frau.
Heidi Dannhäuser, eine 49-jährige Postbotin, war bereits dabei Pläne für ihren bevorstehenden 50. Geburtstag zu schmieden. Doch noch bevor sie diesen besonderen Tag feiern kann, geschieht etwas Unvorhergesehenes: Heidi verschwindet auf mysteriöse Weise, nur 11 Tage vor ihrem Geburtstag. Die Suche nach ihr wirft zahlreiche Fragen auf: Was geschah in jener regnerischen Novembernacht? Was verbirgt sich hinter ihrem Verschwinden im Lorenzer Reichswald? Und welche Rolle spielt ihr Lebensgefährte in diesem rätselhaften Geschehen? All diese Fragen haben sich Kai Volgardt und David Funk in ihrem Podcast "Wo ist Heidi" gestellt.

Kai: Nürnberg im Stadtteil Fischbach. Es ist regnerisch im November 2013. Heidi Dannhäuser ist zu diesem Zeitpunkt 49 Jahre alt. Demnächst steht ihr 50. Geburtstag bevor. Heidi plant schon akribisch. Sie will diesen besonderen Tag groß feiern. Eingeladen ist auch ihre Schwester, Stefanie Pangerl. Für Sie wäre es nach Monaten endlich mal wieder eine Gelegenheit ihre Heidi zu sehen. Doch, zu diesem Treffen wird es nicht kommen. 11 Tage vor ihrem Geburtstag verschwindet die Postbotin Heidi Dannhäuser auf mysteriöse Art und Weise. Vieles wird bei den Ermittlungen Fragen aufwerfen: Heidis Computer, ihre Joggingroute im Lorenzer Reichswald, die Rolle ihres Lebensgefährten. Viele Facetten, viele Theorien, jedoch ohne heiße Spur. Ihr Verschwinden: Es bleibt ein Rätsel und das schon seit fast 10 Jahren. Wo ist Heidi Dannhäuser?

Max: Dies ist ein Podcast von Reporter David Funk und Kai Volgardt. Sie führen euch durch einen der mysteriösesten Kriminalfälle Deutschlands. 

Kai: Heidi Dannhäuser ist schlank, blond und hat ein ansteckendes Lächeln. Sie ist Postbotin, daher kennen sie viele in ihrer Umgebung. Doch was ist mir ihr passiert? Dieser Frage geht unser Reporter David Funk nach, er wird für uns den wahrscheinlichen Ort des Verbrechens aufsuchen und trifft Personen, die Licht ins Dunkel dieses Verbrechens bringen können.

David: Ich befinde mich jetzt im Nürnberger Stadtteil Fischbach rund 10 Jahre nach dem Verschwinden und treffe dort auf Stephanie Pangerl. Sie ist die jüngste der zwei Schwestern von Heidi Dannhäuser.  Das freundliche Lächeln stört den Eindruck einer selbstbewussten und entschlossenen Frau nicht. Die schulterlangen Haare trägt sie offen und eine Umhängetasche hängt über ihrer schwarzen Jacke.

Stephanie: Heidi war ein sehr kontaktfreudiger Mensch. Sie hat den Beruf als Postbotin ja auch geliebt ohne Ende. Da haben sich auch wirklich Zeugen gemeldet, die so traurig darüber waren und sie wie gesagt eingeladen haben oft auf einen Kaffee. Sie hat teilweise ihre Sorgen dann auch erzählt. Und war so unternehmungslustig. Sie wollte raus, sie wollte wandern. Sie wollte immer was Neues. Sie war aber so neugierig und konnte den ganzen Tisch unterhalten. Deswegen glauben wir auch, wenn sie irgendwo abgehauen wäre, die fällt auf. Das ist nicht so, dass sie sich unter die Leute mischt und plötzlich eine ganz andere Person ist.

David: Denn Heidi ist ein beständiger Mensch. Ihr Leben läuft schon lange in geregelten Bahnen.

Stephanie: Die hat den Beruf mit der Postbotin schon seit Jahrzehnten gemacht, sie hat geputzt, immer dieselben Putzstellen. Sie hatte die Sorge gehabt, dass die Rente vielleicht nicht reichen könnte. Deswegen war ihr das Haus so wichtig damit sie die nachher die Miete nicht mehr zahlen muss. Also Beständigkeit war auch schon ein sehr wichtiger Bestandteil. Aber halt Abwechslung und Lebensfreude, das Leben halt genießen. Nicht nur zuhause auf der Couch.

David: Doch auch Heidis Leben läuft nicht immer perfekt, das gibt auch ihre Schwester zu. Denn ihr Lebensgefährte Freddy wird plötzlich sehr krank.

Stephanie: Das war dann halt auch ein bisschen eingeschränkt wahrscheinlich auch ihre Sorge und der Streitigkeiten, die da miteingespielt haben. Aber er ist ja wieder gesund und ist aus dieser Phase raus. Aber unsere Heidi ist nicht mehr da… irgendwo… ist da schon, glaube ich, eine Ungerechtigkeit passiert.

David: Nach kurzem Fußmarsch sind Stephanie und ich an exakt diesem Haus, in dem Heidi und ihr Lebensgefährte bis vor zehn Jahren wohnten. Es wirkt karg, gebrechlich und die Wände sind äußerst schmutzig. Auch Unkraut wuchert an der Eingangstür. Ein Blick auf die Klingelschilder und auf eine Fahne, die im Eingangsbereich hängt, verrät: Hier müssen Bulgaren wohnen. Auch ein Anhänger steht in der Einfahrt. Diese kleinen Details werden später noch eine wichtige Rolle spielen. Vor dem Haus stehend, das so viele Erinnerungen mit sich bringt, wird Stephanie auch nach 10 Jahren noch emotional.

Stephanie: Beklemmendes Gefühl, weil das Haus, so wie es dasteht, ja eigentlich auch gekauft wurde. Dieses Spitzdach und die Fenster und das Drumherum das macht schon so, ja wie in so ein Thriller schon fast. Da könnte schon drin was passiert sein. Was ist passiert? Was hat sie durchgemacht? Also die ganzen Erinnerungen, die sich auf die letzten, ja neun Jahre zusammengetragen haben, kommen dann hoch. Es gibt doch immer so diese Kriminalfilme, wo dann, sag ich jetzt mal, jemand eine Frau oder… umbringt, das wäre so eine richtige Kulisse, das braucht man sich nicht ausdenken. Es ist wirklich da.

Kai: Es ist der Abend des 13. November im Jahr 2013. Heidi Dannhäuser liegt zuhause auf ihrer Couch und schaut nach einem langen Arbeitstag fern. Sie hat Pläne für den nächsten Tag. Mit einer guten Freundin will sie in die Sauna gehen. 22:04: Heidi verschickt noch eine Whats-App-Nachricht an einen unbekannten Teilnehmer: Sie fordert ihn zu einem Gespräch auf. Auch im Nachgang konnte die Polizei hier keinen Empfänger ermitteln. Ihr Lebensgefährte Freddy befindet sich zu dieser Zeit im Nebenzimmer und installiert ein Computer-Update. Es sieht alles nach einem ruhigen Abend im Einfamilienhaus in der Pellergasse aus. Doch am nächsten Morgen ist Heidi spurlos verschwunden. Diese Nacht des 13. und 14. Novembers 2013 verändert nicht nur für Heidi, sondern auch für ihre Familie alles.

Stephanie: Sie war da in dem Laden, da ist sie gelaufen… Wir kommen auch immer wieder trotzdem gerne her, weil es uns so ein bisschen verbindet mit ihr dann wieder. Dann ist sie doch irgendwie da. Man hat sie vor dem geistigen Auge. Da ist sie langgelaufen. Jetzt gerade eben auch. An der Flachröste entlang. Tja, schon so lang her und trotzdem…

Kai: Das Joggen war nicht ungewöhnlich, Heidi ging gerne und oft im nahegelegenen Wald Laufen! Auch an jenem Donnerstagmorgen ist das gut möglich. 07:00 Uhr: Ein junger Zeuge sieht Heidi vor dem Haus, sie trägt ihre Laufkleidung und dehnt sich. Anschließend läuft sie höchst wahrscheinlich in Richtung Eisweiher davon. Ist das wirklich Heidi? Oder irrt sich der Zeuge etwa? 9:00 Uhr: Ein Kaminkehrer klingelt, der Lebensgefährte öffnet die Tür. Der Arbeiter sieht Heidi nicht im Haus. Joggt sie etwa bereits seit zwei Stunden? 17 Uhr: Ein weiterer Zeuge will sie im Wald joggen gesehen haben. Etwa um die gleiche Uhrzeit hört eine weitere Person einen Schrei einer Frau im Eisweiherweg.

David: Es sind etwa 70 Meter von der Bushaltestelle, welche sich leicht schräg vor dem ehemaligen Haus von Heidi befindet, und dem Eingang zu einem Schotterweg in Richtung Eisweiher. Dieser Weg war Heidis gängige Joggingstrecke. Nach einem etwa 100 Meter langen bewaldeten Stück, biegt der Weg auf eine freie Fläche ab, zur linken Seite mit einem leichten Abhang, zur rechten Seite sehen wir weitläufige Felder, erst in 400 Metern führt der ominöse Schotterweg endgültig in den Wald. Spaziergänger und Jogger laufen im Frühjahr hier im Minutentakt entlang. Vor allem Jogger hört man aufgrund des weißen Schotterbodens oft schon von Weitem.

Stephanie: Das ist dann ein… (unterbricht)

David: Stephanies Blick geht über ihre linke Schulter. Eine blonde Frau, Heidi zum Verwechseln ähnlich, um die 50 Jahre alt, joggt vorbei. Sowas lässt auch Sie nach zehn Jahren nicht kalt und sofort schießen kleine Tränen in die braunen Augen und ihre Stimme wird brüchig.

Stephanie: …Oh, genau, das sind dann solche Bilder, die man im Kopf hat

Kai: Die Frage bleibt, war Heidi an diesem Morgen auf dem Waldweg unterwegs oder nicht? Eine weitere Frage beschäftigt die Angehörigen der Vermissten ebenfalls. Wieso hat der Lebensgefährte nichts bemerkt, wo Heidi hin sein könnte oder gewesen ist? Am Abend vor dem Verschwinden, kam es Anwohnern zufolge zu einer etwas lauteren Meinungsverschiedenheit zwischen beiden. Im Anschluss setzte er sich an seinen Computer und Heidi lag auf der Couch im angrenzenden Wohnzimmer. Laut eigener Aussage ist er nach der Installation des Computer-Updates ins Bett gegangen. Er vermutete seine Partnerin zu diesem Zeitpunkt auf dem Sofa. Doch wieso bringt er am nächsten Vormittag sein Auto in die Waschanlage? Wollte er damit mögliche Spuren verwischen? Denn erst zum Abend hin informierte er die beiden Schwestern, sowie die Polizei das Heidi verschwunden ist.

David: Ich stehe jetzt vor der Polizeiinspektion Mitte in Nürnberg und treffe dort auf Stefan Kästner. Er war damals bei den Ermittlungen der Polizei beteiligt und durch ihn erhoffe ich mir neue Anhaltspunkte zum Fall zu erfahren.

Stefan: Nachdem sich erste Auffälligkeiten ergeben haben, wurde dann auch ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt zunächst, wegen des Verdachts eines Totschlags zum Nachteil der Frau Dannhäuser eingeleitet. Was die ersten Anhaltspunkte bei den Ermittlungen waren, wenn Vermisstenfälle eben den Verdacht erregen, dass möglicherweise eine Straftat zugrunde liegt oder die Vermisste nicht gleich gefunden werden kann, wird das Umfeld der Vermissten natürlich abgeklärt. Es werden die Kommunikationsmittel überprüft, es werden Finanzermittlungen getätigt, es werden diverse Untersuchungen an Lebensschwerpunkten getätigt. Das ist auch in dem Fall von der Frau Dannhäuser dann erfolgt.

Kai: Der Fall Heidi Dannhäuser entpuppt sich bei den Ermittlungen der Polizei als immer facettenreicher und mysteriöser. War Heidi einfach ein Zufallsopfer im Wald oder war eine mögliche Tat zuvor geplant?

Stefan: Bis zum Jahr 2014-2015 hat man aber keine konkreten Anhaltspunkte gehabt für die Tötung von der Frau Dannhäuser. Ob sie jetzt tatsächlich Zufallsopfer war oder eine mögliche Tat geplant war, können wir aus dem jetzigen Stand einfach nicht sagen. Die genannten Hypothesen erscheinen aus jetziger Sicht unwahrscheinlich, bis auf die Tötung durch Unbekannt oder auch die Tötung durch die Bezugspersonen. Aber jetzt liegen doch schon zehn Jahre zurück, das würde eigentlich darauf schließen lassen, dass die Leiche gezielt von wem auch immer verborgen wurde. Dass sie ihren Lebensumfeld freiwillig verlassen hat, ist auch unwahrscheinlich aus unserer Sicht.

David: Auch Stephanie ist davon überzeugt, dass ihre Schwester nicht von sich aus wegging.

Stephanie: Wir hätten es ihr erstmal zugetraut fürs erste. Dass sie irgendwo untertaucht bei einer Freundin. Erstmal aus den Augen, aus dem Sinn. Sacken lassen. Aber der Moment kam halt nicht. Waren schon wieder Stunden und Tage dazwischen. Dann ist man in der Mühle drin. Man ist am Montag. Man geht in die Arbeit. Man ruft an: Ist die Heidi schon da? Im Hintergrund hört man Hundegebell, die ganze Staffel. Die Hundestaffel… das war eine Aufregung schon durchs Telefon zu hören. Und da hat er gesagt: Da ist richtig was los, die ganze Straße ist voller Polizei.

Kai: Heidis Familie ging jeder noch so kleinen Spur nach. Auch die renommierte Fernsehsendung Aktenzeichen XY strahlte den Fall im Jahr 2017 aus. Doch keiner rechnete damit, dass schon vor der Veröffentlichung des Falles ein neuer mysteriöser Hinweis auftauchen sollte. Heidi hat Wochen vor ihrem Verschwinden in Foren nach Bekanntschaften gesucht.“ Und offenbar hat sie sich auch mit einem Mann getroffen.

Stephanie: Da haben wir eben auch noch eine Person. Kurz bevor die Ausstrahlung kommt. Wir rühren die Trommel, damit halt viele Menschen aus Nürnberg diese Sendung sehen. Das war wirklich so um den 28. Oktober rum und am 13. Dezember war die Ausstrahlung und im November glaube ich war der Vorfall, dass sich der… der Herr dann das Leben beendet hat, selbst beendet hat.

Kai: Ist das die entscheidende Spur, auf die jeder gewartet hat? Bei weiteren Ermittlungen erhärtet sich aber kein Verdacht gegen den mysteriösen Mann. Es bleibt noch der Lebensgefährte Freddy, hat er doch etwas mit dem Verschwinden zu tun? Mai 2018: Es kommt Bewegung in den Fall Heidi Dannhäuser. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg ordnet eine weitere Hausdurchsuchung an. Auch Leichenspürhunde kommen zum Einsatz. Endlich mal wieder ein Funken Hoffnung für Stephanie und Co. Wird im ehemaligen Anwesen, das der Lebensgefährte ebenfalls verlassen hat, etwas gefunden?

Stephanie: Da kam dann schon so die Hoffnung und der Gedanke, Mensch, kommt jetzt noch ein Wink von oben? Erfahren wir es heute vielleicht, ob der Heidi irgendwas zugestoßen ist oder sie sogar dort finden?

Kai: Drei Tage lang geht die Suche. Leichenspürhunde schlagen beim Durchsuchen einer Gartenlaube Alarm. Eine Leiche finden die Sucher aber nicht. Es bleibt also dabei: Wo ist Heidi Dannhäuser? Ihr Lebensgefährte wird immer wahrscheinlicher zum Tatverdächtigen. Seit einer Krankheit ist der ehemalige Maurer arbeitslos. Hat er etwas mit dem Fall zu tun? Wie kann Heidi einfach so verschwinden, wenn er zu diesem Zeitpunkt zu Hause war?

Stefan: Man hat im Rahmen der Ermittlungen natürlich einiges entdeckt, was komisch war, was auch schwer nachzuvollziehen ist, grad was, wie sie ansprechen das Verschwinden der Frau Dannhäuser aus dem Haus anbetrifft, obwohl der Lebensgefährte mit anwesend war. Er will zu der Zeit geschlafen haben. Er sagt, er war zu Hause in der Früh, natürlich stimmt es auch mit dem Kaminkehrer, der kam an dem Morgen. Dessen Besuch angeblich aber auch angekündigt war. Wenn man sich jetzt diese Lebenssituation vorstellt, scheint es zwar doch bedenklich, dass der Herr *** damit nix mitbekommen haben will, vom Verschwinden seiner Lebensgefährtin. Aber es ist nicht auszuschließen, dass er tatsächlich jetzt zu Hause war, geschlafen hat und die Frau Dannhäuser dann die Wohnung, des Haus in der Früh verlassen hat, um Joggen zu gehen.

Kai: Doch noch eine weitere wichtige Frage stellt sich den Angehörigen: Wieso kauft eine Briefkastenfirma aus München, die mittlerweile ihren vermeintlichen Hauptsitz in Feucht hat, jenes Haus, indem Heidi lebte?

David: Ich stehe hier, laut Google Maps, vor dem Firmengebäude des Bauunternehmens. Doch an dieser Adresse finde ich nichts, was auf ein seriöses Unternehmen hinweist. Das Firmenschild besteht aus Pappe. Zwischen zwei anliegenden Gebäuden führt eine Treppe hoch in einen schmalen Gang zu einem Klingelschild, das ziemlich heruntergekommen ist. Lässt diese Firma ihre Arbeiter, die vermutlich aus Bulgarien kommen, im alten Haus von Heidi wohnen und wollen sie vielleicht etwas verstecken, das mit dem Verschwinden zu tun hat?

Kai: März 2018: Das 650- Quadratmetergroße Anwesen von Heidi und ihrem Lebensgefährten wird am Amtsgericht Nürnberg versteigert. Ein Vertreter jener Scheinfirma erhielt nach zahlreichen Geboten den Zuschlag. Auch der Lebensgefährte von Heidi ist anwesend, er leugnet gegenüber den Angehörigen den Käufer zu kennen, doch beide duzen sich und wirken sehr vertraut und werden in einem Gespräch beobachtet. Steckt Heidis Lebensgefährte mit ihm unter einer Decke? Vieles deutet darauf hin. Es gibt Leute, die Stephanie und weitere Angehörige durch ihre Nachforschungen stören. Denn Stephanie wird mehrmals anonym bedroht.

Stephanie: Ja, dann springt halt die Hoffnung mit, dass das eben nichts mit organisierter Kriminalität zu tun hat. Und dann hat man halt über die Jahre auch anonyme Geschichten bekommen, wie kriegst einen Anruf: Du bist auf der Liste. Wie auf der Liste? Wir haben einen gemeinsamen Freund, der im Gefängnis sitzt und lauter solche Sachen. Also man wird schon auch unter Druck gesetzt, teilweise, aufzuhören. Dann haben wir auch über Facebook: Hört auf zu bohren. Wenn jemand sagt, warum hörst du auf zu bohren, dann tut es dem doch weh. Warum tut es demjenigen weh, einem Fremden? Der dann plötzlich keinen richtigen Account hat, sondern nur so einen gefälschten Facebook Account.

Kai: Im November 2023 gilt Heidi seit zehn Jahren als vermisst. Einige Spuren, einige Verdächtige, doch der Fall bleibt bis heute ein Rätsel.

Stephanie: Es ist ja nichts da, was jetzt noch einen Anhaltspunkt geben könnte. Da ist sie vielleicht, ne. Ob das Telefonläuten ist oder ob es eine E-Mail ist. Das auch Zeit gekostet hat, das Plakat, all das. Das ist ja mit viel, viel Zeit verbunden, die ja dann wieder zu Hause bei deiner Familie fehlt und somit haben die auch alle mitgelitten. Also das darf man nicht hinten runterfallen lassen, dass das so war.

David: Doch ein kleiner Funken Hoffnung besteht immer noch, der die Familie auch in Zukunft antreiben wird, nicht aufzugeben, bis das Rätsel um Heidi gelöst sein wird.

Stephanie: Und wenn sie theoretisch morgen da wäre, dann könnte sie mit einem guten Startgeld ein neues Leben anfangen, ne. Wenn sie das hört, Heidi (lacht), gibt keine finanziellen Sorgen, ja.

Kai: Im September 2023 sind bereits zehn Jahre seit dem Verschwinden von Heidi Dannhäuser vergangen. Die Wahrscheinlichkeit sie noch lebend zu finden ist äußerst gering. In den Gesprächen mit Stephanie wird klar, wie viel Herzblut sie in die Suche investiert. Sie lässt sich von nichts abhalten. Der Fall bleibt seit Tag eins mysteriös. Bei unseren Recherchen stießen wir auf eine verdächtige Briefkastenfirma und einen undurchsichtigen Lebensgefährten. Doch nach all den Jahren gibt es weiterhin keine Gewissheit, ob sie etwas mit dem Verschwinden zu tun haben. Die Frage bleibt also weiterhin offen: Wo ist Heidi Dannhäuser und was ist mit ihr passiert?

Bei sachdienlichen Hinweisen, die zur Aufklärung des Falles Heidi Dannhäuser führen können, melden sie sich bitte bei der Polizei unter folgender Telefonnummer: 0800 / 77 66 310 oder auch per E-Mail an heidi.dannhaeuser_hinweise@web.de

Max: Das war ein Podcast von Kai Volgardt und David Funk.

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